
Die Herzog-Ludwig-Straße
Die Herzog-Ludwig-Str. wurde nach Herzog Ludwig IX der Reiche benannt.
Ludwig IX. der Reiche war Herzog von Bayern-Landshut in den Jahren 1450 bis 1479. Der Sohn von Heinrich dem Reichen und seiner Frau Margarete von Österreich wurde am 23.02.1417 in Burghausen geboren und heiratete 35 Jahre später, am 21. Februar 1452, in Landshut Amalie von Sachsen (1435–1502), die Tochter des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen. Die Hochzeit ihres Sohnes Georg mit der polnischen Prinzessin Hedwig im Jahr 1475 ging als die Landshuter Hochzeit in die Geschichte ein. 1462 besiegte Ludwig IX. seinen Gegner Albrecht Achilles in der Schlacht bei Giengen, als dieser seinen Machtbereich in Franken ausdehnen wollte. Übergriffe Ludwigs gegen die Reichsstädte Dinkelsbühl und Donauwörth führten bald nach dem Regierungsantritt zum Krieg mit Kaiser Friedrich III. Der Friede zu Prag von 1463 beendete die Auseinandersetzung. 1472 gründete er die Universität Ingolstadt, die spätere Ludwig-Maximilians-Universität München. Ludwig vertrieb alle Juden, die sich nicht taufen ließen, aus seinem Herzogtum. Er starb am 18.01.1479 in Landhut und liegt im Zisterzienserinnen-Kloster Seligenthal in Landshut begraben.1
Ludwig IX. übernahm Weißenhorn um 1450 und es gehörte zu seinem Hoheitsbereich bis zu seinem Tode 1479. Er hebt 1472 die Verpfändung Weißenhorns auf, damit ist eine Odyssee zwischen verschiedenen Hoheits- und Staatszugehörigkeiten beendet. Kurz darauf, Thoman gibt an 1472 oder 1473 (vgl. Holl, S. 53), besucht Ludwig Weißenhorn und genießt seinen Aufenthalt offensichtlich. 1474 schließlich ist das Jahr der großen Veränderungen für Weißenhorn, am 01.05.1474 genehmigt Ludwig die Statuten der Sondersiechen- oder Leprosenstiftung, die bereits im Jahr 1464 oder 65 ins Leben gerufen wurde und die den Kranken ein Haus und Almosen zur Verfügung stellte. Im gleichen Jahr bewilligte er auch eine Änderung der Stadtordnung, die notwendig geworden war, um Missverständnisse zwischen Einheimischen und Auswärtigen zu beseitigen. Und er unterzeichnete einen Vertrag mit Paul Roth, Bürger zu Ulm, der den Übergang der Pfarrei Hegelhofen in den Spitalbesitz besiegelte.2
Die Herzog-Ludwig-Straße verbindet die Bahnhofstraße mit der Illerberger Str. und weist eine Länge von 380 m auf.
Die Straße wurde bei der einsetzenden Bebauung ab ca. 1860 als schmaler Fahrweg zur Gärtnerei Hartinger (Rothweg 16) in wassergebundener Ausführung angelegt und zwischen 1880 und 1895 abschnittsweise verbreitert. Der Zeitpunkt der bituminösen Befestigung ist nicht bekannt.
Im Jahr 1908 wurde der nördliche Teil der Straße kanalisiert. 1913 äußerten die Anlieger an der Herzog-Ludwig-Str. den Wunsch nach Vermessung der Straße; die Stadt vertrat die Meinung, es gebe eine Baulinie und der außerhalb dieser Baulinie liegende Grund müsse kostenfrei abgetreten und daher jetzt nicht vermessen werden.

Im Jahr 1951 ist die Straße noch nicht ausgebaut.

1963 siedelt sich die Firma Reifen Vogel in der Herzog-Ludwig-Str. 6 an.

In den Jahren 1971/72 wird die Realschule gebaut.

1990 wird auf dem Grundstück der ehem. Gärtnerei Schlafer der AWO-Kindergarten gebaut. Dieser wird 2014 um eine Kinderkrippe erweitert.




Das nördliche Ende der Herzog-Ludwig-Str. wurde 2000-2005 durch den Neubau der VR-Bank Weißenhorn erheblich aufgewertet. Die Gebäude Herzog-Ludwig-Str. 19 und 23 wurden abgebrochen.
Die Herzog-Ludwig-Str. war vom Hochwasser im Juni 2024 stark betroffen.


