Handel,  Nicht mehr vorhandene Gebäude

Herzog-Georg-Str. 10 – Fa. Huber

Lageplan

Die landwirtschaftliche Gerätefabrik Kling und Langenstein errichtete 1915 eine Fabrik in der Maria-Theresia-Str. 8-16. Zu dem Gebäudekomplex gehörte auch das Wohnhaus Maria-Thersia-Str. 16. 1925 brannte die Fabrik ab, wurde zwar wieder aufgebaut, dennoch wurde der Betrieb 1927 aufgegeben. Die Stadt kaufte die Grundstücke und Gebäude. 1931 wurde der westliche Grundstücksteil einschl. des Wohnhauses an den Großkaufmann Anton Huber verkauft und hier unter der Adresse Herzog-Georg-Str. 10 behandelt. Der östliche Grundstücksteil wurde 1936 an die Fa. Fröhler verkauft, die hier eine Backwarenfabrik einbaute und unter Maria-Theresia-Str. 8-12 behandelt wird.

Am 03.02.1904 übernahm der Bäckermeister Ludwig Huber die ‚Tafelbäck‘ genannte Bäckerei am Hauptplatz 8. Die prosperierende Bäckerei erweiterte er um einen Lebensmittelgroßhandel, 1929 auch um eine Tankstelle. Die Sparte des Lebensmittelgroßhandels führte sein Sohn Anton. Dieser erwarb 1931 Immobilien aus der Konkursmasse der Fa. Kling und entwickelte hier einen umfangreichen Lebensmittelgroßhandel.

Die Fa. Ludwig Huber, Weißenhorn, Lebens- und Futtermittel-Großhandlung, Zuckerwarengroßhandlung, Teigwarenfabrikation (Inhaber Anton Huber), bekundete am 26.03.1931 offiziell Interesse am Ankauf des Wohnhauses mit Wurzgarten, des Bürogebäudes und der einstöckig gebauten Fabrikteile. Sie legte einen Kaufvertragsentwurf mit einem Kaufpreis von 14.000 RM, davon 4000 RM für Mobilien, vor. Schon am nächsten Tag beschloss der Stadtrat den Verkauf des Wohnhauses mit Wurzgarten und Fabrikgebäude (ohne Längshallen, Schmiede, Kamin und Kesselhaus) zum Preis von 11.500 RM für die Immobilien und 3.000 RM für die Mobilien und Übernahme weiterer Verbindlichkeiten. Die Stadt räumte Huber ein Vorkaufsrecht für 3 Jahre für die angrenzenden Hallen ein.

Vermutlich gleichzeitig erwarb Anton Huber zwischen 1932 und 1941 das Haus Von-Rechberg-Str. 17 (früher Heilig-Geist-Str. 17)

Ab 1934 firmierte Anton Huber unter seinem Namen als Inhaber. Im Layout passte er sich dem NS-Zeitgeschmack an. Die Teigwarenfabrikation erscheint nicht mehr im Briefkopf.

Beim Verkauf der restlichen Baulichkeiten der ehem. Fa. Kling an den Backwarenproduzenten Fröhler im Jahr 1935 spielte Huber sein Vorkaufsrecht aus und erzielte eine Ablösung von 800 RM für die Löschung des Vorkaufsrechts. Die Fa. Fröhler war schon mind. seit 1932 Mieter in seinen Räumlichkeiten.

Anton Huber investierte kräftig in seinen Betrieb und erweiterte den Großhandel systematisch. Noch während des II. Weltkriegs erbaute und erweiterte er seine Lagerhallen und Garagen und unmittelbar nach dem Krieg 1946 errichtete er weitere Lagerbauten. Das Wohnhaus Maria-Theresia-Str. 16 wurde 1955 modernisiert.

Am 07.05.1956 übernahm Anton Huber das Amt des ehrenamtlichen 1. Bürgermeisters. Am 21.02.1962 starb Anton Huber unerwartet. Sein Tod war nicht nur ein großer Verlust für die Stadt, sondern auch für seinen Betrieb. Die Betriebsführung ging an die Edeka über.

Die Edeka baute 1964 eine große Lagerhalle in Betonbauweise, die 1966 noch einmal erweitert wurde.

Anfang der 70er-Jahre gibt die Edeka den Großhandel an dieser Stelle auf. Es folgen viele Jahre der unterschiedlichen und häufig wechselnden Nutzung.

Ab Mitte der 90er-Jahre fanden mehrere Versuche statt, für die Gebäudegruppe einen Investor für eine neue Nutzung zu finden. Keiner der Versuche führte jedoch zum Erfolg. 2013 wurde die Gebäudegruppe aufgeteilt (Herzog-Georg-Str. 10 und Maria-Theresia-Str. 8-12), der Teil HG10 verkauft und vom neuen Eigentümer abgebrochen.

Letztlich wurde das Grundstück mit Gebäuden an die Fa. PERI verkauft, die aber auch noch kein Konzept für eine Neunutzung vorlegte. Die Gebäude in der Maria-Theresia-Str. standen weitere Jahre leer, bis 2022 alle Gebäude abgebrochen wurden.

Aktuell wurde im Jahr 2025 mit einem Neubau begonnen.

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