Grünanlage

Die Krautgärten an der Ulmer Straße

Lageplan

Da es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keinen Erwerbsgartenbau gab, war jeder Haushalt gezwungen, seinen Bedarf am Obst und Gemüse, teilweise auch Fleisch, selbst zu erzeugen. Das war in Städten mit dichter Bebauung oftmals nicht möglich, weil die Flächen innerhalb der Stadt nicht zur Verfügung standen. Es war daher auch im Interesse der Herrschaft, jedem Bürger eine kleine Fläche außerhalb der Stadt zukommen zu lassen, wo er seine Nahrung selbst anbauen konnte. So gab es von altersher immer derartige Krautgartenflächen. Teilweise bestehen derartige Strukturen bis heute.

Die oberösterreichische Regierung war besonders daran interessiert, die Ernährung ihrer wachsenden Bevölkerung zu sichern und ihnen derartige Flächen zukommen zu lassen. In Weißenhorn wurden u.a. solche Flächen im Eschach ausgewiesen.

1771 wurden auf Geheiß der OÖ Landesregierung südlich der Ulmer Str. ehem. Wiesenflächen umgebrochen (Neubruch) und zur Besserung der Lebensmittelversorgung Krautgärten angelegt und an die Bürger verteilt. Ein Teil dieser Krautgärten wurde im 20. Jahrhundert aufgegeben und baulich genutzt, ein anderer Teil besteht bis heute.

Der Plan wurde genordet, die Ulmer Str. ist oben.

Dem vielfachen Wunsch, nach Zusammenkauf mehrerer Grundstücke hier Bauland zu entwickeln, konnte bisher immer standgehalten werden, so dass diese Krautgartenstruktur bis heute erhalten geblieben ist.

Wegen der Kleinteiligkeit der Grundstücke wurden die Krautgärten in den Katasterplänen nicht im üblichen Maßstab 1:5000 dargestellt, sondern oft als Beiblatt in einem größeren Maßstab.

Nach der Reaktivierung des Tanklagers im Eschach entstand im Bereich der Rudolf-Diesel-Str. eine gewerbliche Bebauung. Die Stadt stellte hierfür einen Bebauungsplan ‚E 1 – Rudolf-Diesel-Str.‘ auf, der allerdings erst 1981 nach Ausweitung auf das Krautgartengebiet rechtsverbindlich werden sollte. Durch diese Erweiterung wurde der größte Teil der Krautgärten anschließend gewerblich genutzt. Es verblieb aber entlang der Ulmer Str. ein Restbereich bestehen.

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