Kirchen und Kapellen,  Kunst und Kultur

Günzburger Str. – Sühnekreuze und Bildstöcke

Lageplan

Am Kreisverkehr, dem Zusammentreffen von Günzburger Str., Kaiser-Karl-Str. und Spitalweg befinden sich zwei Sühnekreuze, ein Bildstock und ein Feldkreuz. An dieser Stelle befand sich gemäß Darstellung im Urkataster 1823 ein kleiner Tümpel. Dieser ist bis 1906 noch in den Katasterplänen eingetragen, bei der Neuvermessung 1921 aber nicht mehr. Vermutlich wurde er innerhalb dieses Zeitraums verfüllt.

Sühnekreuze

An Stellen, an denen ein Gewaltverbrechen geschehen war, wurden im Mittelalter sogenannte Sühnekreuze zum Gedenken aufgestellt. Eines dieser Kreuze mit geraden Armen ist aus Tuffstein, das andere ist aus Kalkstein, beide sind halb im Boden versunken.

Zu einem der beiden Sühnekreuze kennen wir den Sühnevertrag aus den Rechbergschen Akten (Cart. 326) im Hauptstaatsarchiv München, abgedruckt im Rothtal-Boten vom 30. 8. 1913: „1439 waren Lero und Veit von Rechberg wegen Totschlags an Hansen Wagner von Weißenhorn in Verdacht. Veit Narr, der denselben begangen hat, wurde am Pfincztage (Donnerstag) nach dem hl. Kreuztag zu Ingolstadt verurteilt und mußte derselbe zur Sühne Fahrt gen Rom und eine gen Achen tun. Ferner mußte unter anderem ein ewiger Jahrtag mit vier Messen mit 40 Gulden zu Weißenhorn gestiftet und an die Stelle des Todschlags ein steinen slechtes (schlichtes) Kreuz errichtet werden„. Geistl. Rat Holl fand einen Jahrtag für Johannes Wagner und alle Vorfahren, welcher um das Fest der hl. Martha zu halten ist. Der Jahrtag geht auf das Jahr 1439 zurück.

1976 wurden die Kreuze im Zuge des Gehwegbaus entlang der Günzburger Str. versetzt. Der vorherige Standort der Kreuze ist nicht dokumentiert.

Bildstock

Der Bildstock ist bei Habel fälschlicherweise als Pestsäule bezeichnet. Tatsächlich ist der Bildstock aber wesentlich jünger und geht auf das Jahr 1946 zurück, als der Kirchenmaler und Heimatpfleger Heinle den Bildstock als Dank für die Verschonung der Stadt im 2. Weltkrieg aufstellte und entsprechende Bilder in den Bildstock einbrachte. 1976 wurde der Bildstock mit einem Aufwand von 1.000 DM restauriert.

Die Bilder des Bildstocks stellen St. Christophorus (Bild am Kirchturm), eine Votivtafel zur Verschonung der Stadt und St. Leonhard (Patron der Krankenhauskapelle) dar.

Feldkreuz

1878 (bez.) wurde am Fußweg nach Weißenhorn ein Geldkreuz, Schmiedeeisen auf Steinsockel, mit der Inschrift ‚In diesem Zeichen wirst du siegen!‚ aufgestellt. Name des Stifters und Anlass konnten noch nicht ermittelt werden. Im Urkataster von 1823 ist an dieser Stelle auch schon ein Feldkreuz eingetragen, so dass das heutigeKreuz wohl als Ersatz für ein älteres anzusehen ist. Über das alte Kreuz ist nichts bekannt.

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