
Günzburger Str. 13
Das Vorgängergebäude stand traufständig zur Günzburger Straße und war mit dem südlich gelegenen Nachbargebäude zusammengebaut, wobei der Nordteil bis zur Teilung nur ein Stall- oder Nebengebäude war. Bis 1875 waren die Häuser eine bauliche Einheit und wurden erst 1729 geteilt. Abbruch und Neubebauung fanden 1857 gleichzeitig statt.

Vorgängerbebauung
siehe Günzburger Str. 11
Teilung 1729
Nach dem Schuhmacher Johannes Stängle (ca. ab 1710) kommt Hans Jörg Dräxler. Dieser teilt das Gebäude 1729, wobei 2/3 bei Hans Jörg Dräxler verbleiben und 1/3 an den Maurermeister Franz Joseph Fischer für 65 fl verkauft wird. Das Drittel der Behausung von Hanns Jörg Dräxler, sambt Dachstuhl gegen den Garten wie auch ein Pläzel gegen Michael Hosser. Dieser Teil war bis dahin nicht bewohnt. Franz Joseph Fischer erweitert sein Haus oder baut seinen Teil völlig neu, denn in einem Vermerk im Steuerbuch werden weitere 45 fl als Wert angesetzt ‚wegen neuem Bau‚.
Franz Fischer stirbt am 16.08.1778, das Erbe wird geteilt.
1786 ist der Taglöhner Joseph Breze als Eigentümer geführt, ab 12.07.1798 Baltas Kreuzer und ab 15.03.1806 Johann Georg Wersing, Eisenhändler. Georg Wörsing baut 1833 nördlich an sein Wohnhaus einen Stall und Stadel unter einem Dach an. Er möchte den Brennofen, den er als Hafner hatte, abreißen und seine Küche erweitern.

Zum 02.11.1838 übernimmt der Hafner Georg Findler das Gebäude und das Geschäft. 1838 baut er einen neuen Brennofen im westlichen Teil seines Grundstücks. Die Innenmaße dieses Brennofens betrugen 20 / 12 Fuß oder 5,86 / 3,51 Meter.

1843 sind Findler Georg und Katrein Seraphim, Pfründner, als Mitbewohnerin verzeichnet. Kathrein war früher Eigentümerin des Nachbarhauses Günzburger Str. 11. Wahrscheinlich musste sie beim Verkauf ihres Hauses 1833 an Michael Pfahler das Haus räumen und zog zur Miete zu ihrem Nachbarn. 1855 sind Findler Georg und Josepha Wörsing als Mitbewohnerin, vermutl. Tochter des Vorbesitzers, hier gemeldet.
Neubebauung 1857
Der Hafner Georg Findler will sein altes Haus abreißen und ein neues giebelständiges Haus errichten, so wie sein Nachbar Bodenmüller GZ11) ebenfalls neu bauen will. Dabei möchte er um 1′ nach Osten auf die Baulinie der Nachbargebäude vorrücken. Nach Differenzen mit dem nördlichen Nachbarn, Sattler Volz, einigt man sich auf einen Grenzabstand von 3′ (88 cm).

Am 22.07.1873 übernimmt der Sohn Paul Findler mit seiner Frau Walburga, geb. Raffler, das Haus. Am 28.10.1879 verkauft er das Haus an den Schuhmacher Georg Markthaler und zieht auf das Haus Hauptstr. 3 in bester Geschäftslage.
Georg Markthalers Witwe Theresia baut 1921 eine weitere Wohnung in das Haus ein. 1922 wird sie als Schäftemacherin bezeichnet.
1932 gehört das Haus dem Fotografen Karl Enßlin, der 1950 Fenster zu Schaufenstern umbauen lässt. 1964 wird das Haus mit Laden an den Radiomechaniker Rudolf Trübenbach verkauft, der gleich den Laden vergrößert und die Fassade verändert. 1971 kommt eine Garage hinzu.




1990 wird das Haus noch einmal grundlegend umgebaut und eine neue, unterkellerte Garage angebaut.


