
St.-Wendelin-Str. 1
Das Gebäude liegt in der Gemarkung Grafertshofen. Die Archivalien der ehem. Gemeinde Grafertshofen sind bisher weder gesichtet noch ausgewertet worden. Die hier angeführten Daten sind daher nicht vollständig und u.U. auch fehlerhaft. Eine aktive Mithilfe wäre wünschenswert.
Das zweigeteilte Haus trug die Hs.Nr. 110, Halbsölde beim Käser und 111, Halbsölde beim Schweitzer, wobei beide Hausnamen den gleichen Beruf bezeichnen.
Das älteste ausgewertete Einwohnerverzeichnis von Grafertshofen nennt 1835 Jakob Hinterschuster als Eigentümer auf Hs.Nr. 110 und Madel, Ottilia; Witwe des Thomas Madel auf Hs.Nr. 111. 1859 gehört die Hs.Nr. 110 dem Zimmermann Josef Joachim.
Es ist nicht geklärt, ab wann die Hs.Nr. 111 nicht mehr existierte, ob es sich um ein eigenes Gebäude oder einen Hausteil handelte. Möglich ist auch ein Abbruch und Neubau nach 1835.
1906 gehört das Haus dem Säger Andreas Ruchti und 1922 ist die Schäferswitwe Theresia Dopfer hier wohnhaft.

1928 erwirbt der Schlosser Martin Jehle das Gebäude. Das Grundstück ist bis heute in Familienbesitz.
Bei der ersten Bombardierung des Lufttanklagers im Eschach während des II. Weltkriegs am 13.09.1944 treffen einige Bomben auch das Dorf Grafertshofen. Während die meisten Bomben die Lohmühle und Gärten treffen, erhält das Haus St.-Wendelin-Str. 1 einen Treffer. Die Bewohner überlebten den Angriff im Keller ihres Hauses und wurden von Nachbarn aus dem Keller befreit.
Der Treffer ist auf den Luftbildern der britischen Luftaufklärung deutlich zu erkennen.


Das Haus wurde nicht mehr aufgebaut, sondern restlos abgebrochen. 1946/47 wurde ein kleines Siedlerhaus als Neubau errichtet.


Um 1990 wurde das Haus durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt.
