
Herzog-Ludwig-Str. 9 – Busbahnhof
Auf der Fläche des heutigen Busbahnhofs befanden sich früher das Abortgebäude des Bahnhofs, der Güterschuppen und der südliche Freiladebereich des Güterbahnhofs mit Gleiswaage.
Südlich des Bahnhofsgebäudes befand sich der Güterschuppen sowie ein WC-Gebäude. Da diese Gebäude vom Eisenbahnverkehrsträger errichtet wurden, sind Unterlagen und genaue Daten im Stadtarchiv nicht vorhanden. Bei den hier genannten Daten handelt es sich daher um ungefähre Angaben.
Im ältesten erhaltenen Gleisplan des Bahnhofs von 1877 ist noch kein Güterschuppen, aber ein WC-Gebäude dargestellt. Das Baujahr des ersten Güterschuppens ist unbekannt.

Auf einem Foto um die Jahrhundertwende ist neben dem Bahnhof das alte Abortgebäude und der alte Güterschuppen zu sehen.



Vermutlich um 1940 wurde der Bahnhof modernisiert. Hierbei wurde das Sichtmauerwerk verputzt. Im Zuge dieser Baumaßnahme dürfte das Abortgebäude massiv erneuert worden sein.

Der alte Güterschuppen wurde um 1960 nach Norden in einer Stahlbeton-Skelettkonstruktion erweitert. Hierbei wurde die Fläche zwischen Abortgebäude und Güterschuppen überbaut. Um 1965 wurde der alte Güterschuppen abgebrochen und die begonnene Stahlbeton-Skelettkonstruktion fortgesetzt. Nach Aufgabe des Stückgutverkehrs wurde der Güterschuppen von der DB nicht mehr benötigt und an Kleingewerbetreibende vermietet.








Um 2008 wollte die DB AG die Strecke stilllegen. Es gelang jedoch, die Strecke zu erhalten und sogar den Personenverkehr wieder zu reaktivieren. Hierzu ist ein eigener Artikel verfügbar.
Der Landkreis Neu-Ulm als ÖPNV-Träger stieg in das Projekt mit ein. Nach einem Verkehrsgutachten wurden die Buslinien und deren Fahrpläne dem neuen S-Bahn-Konzept angepasst. Die Stadt Weißenhorn verlegte den Busbahnhof vom alten Standort Illerberger Str. an den Bahnhof und stellte acht Bushaltestellen einschl. eines digitalen Anzeigesystems her.
Die Flächen der ehemaligen Freiladebereiche des Bahnhofs wurden zu P+R Parkplätzen umgebaut.









Für die Überdachung des Busbahnhofs wollte der Stadtrat keine Direktvergabe erteilen. Daher wurden vier Büros bzw. Hersteller mit der Erarbeitung von Entwürfen beauftragt. Die Entscheidung fiel auf den Entwurf des Berliner Architekturbüros Baur. Obwohl sich der Entwurf im angegebenen preislichen Rahmen hielt, entstand im Stadtrat eine nochmalige Diskussion über die Baukosten von ca. 800.000 €. Mit nur einer Stimme Mehrheit wurde der Auftrag dann doch erteilt. Probleme mit der Stahlbaufirma führten zu einer weiteren Verzögerung der Überdachung, so dass diese erst im Jahr 2016 eingeweiht werden konnte.










