
Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium – Buchenweg 22
Das Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium (NKG) ist die Nachfolgeinstitution der städt. Oberrealschule. Es wurde 1966 in Betrieb genommen und seitdem mehrfach umgebaut und erweitert.
Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt auf der Baugeschichte der Schule. Über die Hintergründe und Entscheidungen der Entwicklung der Schulen ist ein eigener Artikel vorhanden.
An der Stelle des heutigen NKG befand sich von 1910 bis 1960 eine Schweinezuchtanlage.

Die Vorläuferin des NKG war die städt. Oberrealschule, die 1937 als ‚Realschule für Jungen‘ in der ehem. Kurz’schen Goldwarenfabrik Bahnhofstr. 11a gegründet worden war. Seit 01.06.1951 waren die Stadt und der Landkreis in einem ‚Zweckverband Oberrealschule‘ verbunden. Mit einer Ministerialentschließung vom 15.09.1960 wurde die Schule zum 01.10.1960 verstaatlicht. Stadt und Landkreis als Träger des Zweckverbandes müssen bis zum 01.09.1963 ein Schulgebäude errichten und tragen auch den Sachaufwand.
Bereits am 11.06.1958 hatte der Stadtrat einen Planungsauftrag an den Architekten der Grundschule, Herrn Strohmeyer, Stadtbergen, vergeben, der einen Entwurf für einen Neubau der Oberrealschule auf dem Grundstück der Volksschule an der Reichenbacher Str. fertigte.
Das Kultusministerium hielt jedoch 1962 den ursprünglich für die Oberrealschule freigehaltenen Platz beim Volksschulneubau aber für zu klein. Es müsse nach einem anderen Bauplatz mit 16-20.000 m² geschaut werden, u.U. im Schweineweidegelände. Der Stadtrat war erstaunt über die Wendung in der Standortfrage der Oberrealschule, da in allen früheren Besprechungen auch vom Kultusministerium Einverständnis mit dem Standort bei der Volksschule herrschte. Dennoch war die Stadt gem. Beschluss vom 07.09.1962 bereit, die erforderlichen 16.000 m² im Waldviertel für den Schulbau zu einem Wert von 25 €/m² zur Verfügung zu stellen.
Am 30.05.1963 einigte man sich auf Standort und Kaufpreis. Da die Schweinezuchtanlage ohnehin nicht mehr zeitgemäß war verkaufte die Stadt das Schulgrundstück für 20 DM/m² an den Landkreis. Die Schule sollte jetzt nach Übereinkunft zwischen Landkreis und Kultusministeriums als 9-klassige Vollanstalt eingerichtet werden. Für das restliche Gelände der Schweineweide stellte die Stadt einen Bebauungsplan mit dem simplen Namen ‚B‘ auf, um hier ein Wohngebiet zu entwickeln.
Für den Neubau des Gymnasiums wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt. In der Preisgerichtssitzung am 25.07.1963 wurde der Entwurf des Neu-Ulmer Architekten Sevignani mit dem 1. Preis ausgezeichnet, den 2. Preis erhielt Architekt Schmidl aus Weißenhorn. Bei der Vergabe des Planungsauftrags in der Sitzung des Zweckverbandes am 09.08.1963 setzte sich der Entwurf Sevignani mit 9:8 Stimmen denkbar knapp durch.

Am 06.12.1963 wurde der Bauplan für die neue Oberrealschule im Stadtrat vorgestellt. Die Frage der Erschließung nahm breiten Raum ein, da momentan weder die Wasserversorgung noch die Abwasserbeseitigung der Schule gesichert waren.
Am 07.12.1964 fand das Richtfest des Schulneubaus statt. Am 14.01.1966 zog die Schule in die neuen Räume um und am 07.03.1966 wurde die Schule eingeweiht. Die Schule erhielt den Namen ‚Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium‘, abgekürzt NKG.




Zum 01.10.1966 wurde die höhere Lehranstalt mit den hauptberuflichen Lehrkräften vom bayerischen Staat übernommen. Der Sachaufwand blieb aber beim Zweckverband. Über die Finanzierung des NKG gab die Regierung mit Beschluss vom 05.12.1967 die Empfehlung ab, gem. Art. 4 Schulfinanzierungsgesetz den Landkreis als Sachaufwandsträger des NKG einzusetzen. So wurde der Zweckverband zum 01.01.1969 aufgelöst. Die Stadt gab hierzu ihren Anteil an Grundstück und Gebäude unentgeltlich ab und trug von den noch anfallenden Erschließungskosten die Hälfte. An Restbaukosten trug die Stadt noch 269.664,66 DM. Vom Schuldendienst für das aufgenommene Darlehen des Schulverbandes trug die Stadt die Hälfte.





Doch schon bald platzte die Schule aus allen Nähten. Das Gymnasium war auf ca. 300 Schüler mit 12 regulären Klassen ausgelegt. Im Schuljahr 1972/73 waren es schon 516 Schüler mit 19 Klassen; die Raumnot war bedrückend. Im Schuljahr 1977/78 waren es 715 Gymnasiasten in 28 Schulklassen.
Um der Raumnot zu begegnen, wurde 1974 ein Erweiterungsbau geplant, der am 08.03.1975 Richtfest feierte. Die Frage der Sportstätten wurde dahingehend gelöst, dass beim zeitgleichen Bau der Hauptschule dort eine weitere Sporthalle für das NKG errichtet wurde.

Vor eine weitere Herausforderung wurde das NKG im Jahr 2002 gestellt, als überraschenderweise das Claretinerkolleg sein Progymnasium auflöste und dessen Schüler auch in das NKG aufgenommen werden musste. Zuerst wurden die noch vorhandenen Klassenräume im Kolleg angemietet. 2007-2009 wurde das NKG dann nochmals erweitert und in diesem Zug auch modernisiert. Die Turnhalle wurde zu einer Zweifachhalle erweitert, die auch für Veranstaltungen der Schule genutzt werden konnte.



