Nicht mehr vorhandene Gebäude,  Schulen, Kindergärten, Bildung,  Wohnhäuser

Schulstraße 9 – abgebrochen für den Schulhof

Das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen wurde 1614 erbaut. Es wurde 1902 von der Stadt zur Anlage des Schulhofs für die Volksschule gekauft und um 1908 abgebrochen.

Lageplan

Das landwirtschaftliche Anwesen wurde 1614 erbaut und war mehrere Male in zwei Einheiten geteilt. Als erste Eigentümer werden Mathias Beckh für den Teil A mit 40 fl Wert und Hans Keßler für den Teil B mit 80 fl Wert genannt. 1636 gehört Hans Keßler das ganze Haus, 1651 gefolgt von Georg Machauf. Der Garten am Haus, Wert 37 fl, wird 1651 gestrichen und Christian Nepperschmid zugeschrieben, dem Eigentümer des nördlich angrenzenden Gartens bis zur Beethovengasse. 1674 gehört der Garten wieder der Familie Machauf, diesmal Christoff Machauf.

Nach Machaufs Tod am 09.06.1694 geht das Haus an Johanneß Döckher, dem oberen Torwart. 1706 wird das Haus wieder geteilt und geht an Frantz Machaufens seel. Witib Anna, ohne Angabe in welchem Verhältnis diese zum Vorbesitzer Christoph Machauf steht. 1716 ist Martin Machauf Eigentümer der A-Hälfte und Marx Machauf Eigentümer der B-Hälfte. 1729 stirbt Elisabetha Deckher, Stieftochter des Johannes Deckher. Ihr gehört die Haushälfte A. Das Erbe wird aufgeteilt. Hans Machauf wird Eigentümer beider Hälften. Er gehört aber nicht zu den Erben der Elisabetha Decker. Es muss sich daher um eine andere verwandtschaftliche Linie handeln. Hans Machauf dürfte das Haus gekauft und die Erben ausbezahlt haben. Maria Machauf, Witwe des Hans Machauf, stirbt 1742. Das Erbe wird aufgeteilt.

Eigentümer sind nachfolgend Bartle Schmid und Augustin Glöckle. Dieser erstellt 1756 mit dem Nachbarn Joseph Müller auf Schulstr. 13 einen gemeinsamen Brunnen. Dieser Brunnen ist sogar noch auf einem Foto von 1908 nach Abbruch des Gebäudes zu sehen.

1786 erscheint mit dem Schreiner Johann Machauf wieder dieser Name, neben Augustin Glöckle, offenbar Verwandtschaft. Anna Maria Glöckle, Witwe des Augustin Glöckle, stirbt am 12.06.1788. Das Erbe wird aufgeteilt.

Das Haus ging nun in fremde Hände. Es wird am 23.11.1789 vom Hutmacher Gabriel Schweigart erworben. Ihm folgt 1819 der Schuster Georg Stengle und 1831 der Schlosser Wendelin Eberle. Dieser konnte das Haus aber scheinbar nicht halten und verkaufte 1832 an Josef Probst. Er selbst erhielt von der Stadt das Haus Seb.-Sailer-Str. 0x (ehem. Glaser Miller) zur Miete.

1847 möchte der Taglöhner Jos. Probst seine aus Holz gebaute Remise im Norden abbrechen und in Riegelwerk neu errichten. Die Baukommission berief sich auf die Bauordnung in Städten, nach welcher Riegelwände nicht zulässig seien und außerdem an der Straße „eine widerliche Ansicht gewähren„. Der Magistrat hingegen sah wegen der isolierten Lage des Gebäudes keine Notwendigkeit für einen massiven Bau und genehmigte das Riegelwerk. Allerdings wurde bemängelt, dass mit dem Bau schon begonnen wurde.

1851 wurde der Anbau erweitert und zweistöckig ausgeführt. Das Gebäude wurde als Stadel genutzt und hierzu auch ein Tor zur Hollstr. eingebaut. Er erhielt die Genehmigung unter der Voraussetzung, den Bau massiv herzustellen. 1867 wurde der Stadel durch Melchior Probst noch einmal nach Norden verlängert.

1902 erwarb die Stadt das Haus mit dem Grundstück, um den Schulhof zu vergrößern und neu zu gestalten. Der Abbruch erfolgte aber erst nach 1908; 1906 ist noch ein Bewohner (Alis Betz als Mieter) registriert.

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