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Roggenburger Str. 52 – ehem. Rössle-Keller

Einer der vielen Brauereikeller an der Roggenburger Str., die heute nicht mehr erkennbar sind. Mehrfach umgebaut und erweitert zeigt das heutige Gebäude nicht mehr seine Ursprünge.

Als nach 1840 die Weißenhorner Brauereien begannen, an der Roggenburger Str. Bierkeller zu bauen, wollte auch der Rösslewirt Anton Weißenhorner um 1850 einen größeren Lagerkeller. Diesen baute er auf dem Acker seines Schwagers, des Bleichers Joseph Kurz. Die Baukommission wandte sich gegen die schräge Ausführung der Flügelmauern, da hierdurch der Wasserabfluss im Straßengraben behindert sei. Die Mauern müssten in gerader Flucht ausgeführt werden.

1857 baute Anton Weißenhorner vor seinen Sommerkeller an der Roggenburger Str. ein Vorhaus. Dieses reichte bis an den Straßengraben, welchen er verrohren ließ. Der Magistrat stimmte dem Bau zu, wenn er 1’6″ (44 cm) vom Straßengraben entfernt bleibe.

1864 hatte der Bleichereibesitzer Josef Kurz aus dem Nachlass seines Schwagers Anton Weißenhorn das Rössle mit dessen Brauerei, Tavern- und Branntweinrecht gekauft und baute nun über seinem Sommerbierkeller an der Roggenburger Straße ein Fasshaus in Fachwerkbauweise. 1879 ging das Rössle an Peter Sälzle, Brauer aus Attenhofen und Ehefrau Therese, geb. Kurz (Tochter des vorherigen Eigentümers).

Sälzle verkaufte zu unbekanntem Zeitpunkt das Fasshaus und den Keller an Michael Schuster, Grafertshofen, der 1926 in das Fasshaus eine Wohnung einbaute. Sälzle behielt den Keller und wollte dem Bauantrag des M. Schuster nur dann zustimmen, wenn dieser die Luftlöcher des Kellers, die sich jetzt auf Sälzles Acker befinden, dauerhaft verschließt. Der Bezirksbaumeister stellte bei einer Ortsbesichtigung fest, dass die Giebelwand rissig sei und sich wegen des schadhaften Fundaments nach außen neige. Der Giebel sei neu aufzuführen und um 1 m zurückzusetzen, da er sich zu nahe am Straßengraben befinde.

Ab 1932 war Josef Steidle der Eigentümer. 1952 wurde eine Waschküche angebaut, 1961 eine weitere Wohnung eingebaut und 1976 sowie 1979 wurde das Wohnhaus erweitert.

Beim Ausbau der Staatsstraße nach Roggenburg wurde die Straße etwas vom Gebäude abgerückt.

Quellen:

Quellen:
1, 2, 3, 4 Stadtarchiv Weißenhorn; Foto: Heimatmuseum Weißenhorn

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