Wohnhäuser

Günzburger Str. 17

Lageplan

Der erste nachgewiesene Eigentümer ist 1475 der Hafner Hans Algeuer. Eigentümer vor 1475 sind archivalisch nicht feststellbar. 1492 sind es Hans algair und Gall Firl, später Veyhel geschrieben. Ab 1496 gehört das Haus Gall Veyhel, der Name Hans Algeuer erscheint 1508 wieder auf dem Nachbarhaus Günzburger Str. 15.

1509 haben wir Gallen Veyels Wittib und Paul, ihren Sohn, 1511 Gall Verchels Wittib und 1514 Gallen Veschils Wittib und Moritz Pronner. 1515 sind Gallen Seiz Wittib (Agatha Seizin) und Peter Seitz eingetragen. Nach dem Salbuch 1516 ist eine Agatha Seitz auf Günzburger Str. 7 verzeichnet. Es wird angenommen, dass es sich hier um Gallen Seitz Witwe handelt, sie also 1516 auf GZ07 umzog. Für die Jahre 1518-1534 liegen keine Aufzeichnungen vor.

1534 wird in der Urkunde U185 Hans Jelin als Nachbar von GZ19 genannt, ebenso im Jahr 1544 in B83 ein Hans Yrlin. 1548 finden wir Simon Vilser und Adam Leberwurst, 1553 Simon Vilser und Jorg Wegener, Schuster, und 1556 Simon Vilßen.

1567 findet ein Eigentümerwechsel auf Hans Stengl, Zimmermann, statt. Bis 1805 ist die Familie Stengle hier nachweisbar. 1594 wohnen hier Hans Stenglens Witwe und Jacob Stengle (Sohn?). Jacob Stengle ist 1595 Alleineigentümer, auch noch 16914, als das Haus mit Behausung, Hofraithen, Stadel, Garten; Wert 270 fl, beschrieben wird. 1623 sind Jacob Stengles Witwe und Hans Stengle jun. hier wohnhaft, 1626 Hans Stengle alleine und 1651 Hans Stengle mit Ehefrau Maria.

Hans Stengle stirbt 1662; für seine hinterlassenen Kinder werden Pfleger eingesetzt. 1673 kommt das Erbe des Großvaters Jacob Stengle hinzu. 1667 übernimmt Jörg Stengle das Haus, die Pflegschaft für die Kinder Martin, Jacob und Maria dauert noch bis 1677 an. 1692 ist der Sohn Georg Stänglin jung, Schuster, Eigentümer, 1773 Michael Stengle, Schuhmacher. Am 15.03.1802 erben Rosalia und Viktoria Stengle das Haus.

Am 25.01.1805 erscheint mit Anton Claus ein neuer Name als Eigentümer. 1818 wird Johann Schellhahn genannt und am 25.04.1832 Melchior Kretz, Schuhmacher. Am 24.11.1843 geht das Haus an Sebastian und Johanna Rueß. Diese können das Haus nicht halten, es kommt in die Gant, aus der es am 16.12.1854 der Gerber Franz Kurz (GZ01) aufkauft.

Kurz gibt (oder verkauft) das Haus 1858 an Johanna Schuller, 1861 Schullersche Geschwister genannt. 1875 besitzt Anton Thalhofer das Haus, der es 1885 anbaut. Am 05.09.1894 brannte das Haus aus unbekannter Ursache nieder.

Im gleichen Jahr noch wird 1894 das abgebrannte Wohn- und Ökonomiegebäude durch den Gerber Joseph Ritter wieder aufgebaut.

Um 1909 erwirbt die Fa. Anton Kling, landw. Geräte die Anwesen 136 und 137 (GZ15+17). Am 22.02.1913 wünscht sie einen Rückersatz der ‚Besitzveränderungsabgabe‘ (entspr. heute Grunderwerbsteuer), welcher ihr aber nicht gewährt wird.

Nach dem Neubau der Fabrik in der Maria.Theresia-Str. verkauft Langenstein die Häuser GZ15+17 zu unbekanntem. Der Käufer des Hauses Günzburger Str. 17 wird der Privatier Balthasar Kündig.

1948 steht die Rentnerin Rosina Schuhmacher im Einwohnerverzeichnis. 1952 erstellt Karl Held in der rückwärtigen Werkstatt einen Kamin. 1968 steht letztmals der Name Held im Einwohnerverzeichnis. Der Einbau neuer Fenster, die Entfernung der Stuckapplikationen und die Anbringung einer Eternit-Fassade ist nicht dokumentiert.

Seit 1977 steht die türkische Familie Gül als Eigentümer im Einwohnerverzeichnis. 1998 wird im rückwärtige Grundstücksteil eine Garage gebaut. Der Bauantrag von 2005 zum Umbau des bestehenden Gebäudes zu einem 6-Familienhaus wurde nicht verwirklicht. Stattdessen wurde das Haus 2010 abgebrochen und durch einen nicht ganz altstadtgerechten Neubau ersetzt.

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