
Professor-Jann-Gasse 8
Der Bürgermeister Hans Miller, wohnhaft Wettbach 7, erbaute sich 1553 ein neues Haus, vielleicht als Austrag. 1570 wohnte hier der Seiler Jörg Miller, vielleicht ein Sohn.
1578 gehört das Haus Caspar Krautheim, 1610 gefolgt von Johannes Krautheim. 1614 heißt der Eigentümer Hans Krautheim, vielleicht ein Sohn.
1651 vertauschen Hans Krautheim und der Metzger Martin Bayr, Seb.-Sailer-Str. x, ihre Häuser.
Martin Bayr bleibt hier bis 1676. Ab dann gehört das Haus dem Schreiner Christoph Prößing, der es am 19.01.1700 seinem gleichnamigen Sohn zuschreibt.
1706 kauft der Nachbar von Prof.-Jann-Gasse 6, der Schuhmacher Jörg Stigele, das Haus. Am 30.06.1716 erwirbt der Strumpfwirker Hans Jerg Seifferle das Gebäude. Seifferle starb wohl vor 1727, denn dann wird das Haus aufgeteilt. Seine Witwe Anna Catharina Seyfferle behält 1/3, 2/3 des Hauses werden an den Strumpfstricker Andreas Faus, ihren späteren Schwiegersohn, verkauft. Am 14.01.1727 verkauft Anna Seyfferlin verkauft ihrer Tochter Maria Magdalena die halbe (?) Behausung nebst dem ganzen Keller, Färberkessel und Bronnen um 300 fl. Die Tochter heiratet den Strumpfstricker Andreas Faus von Breitenbronn. Nach dem Tod von Anna Seyfferle 1738 erbt ihre Tochter das Drittel der Mutter. 1766 übergibt Magdalena Faus das Anwesen ihrem Sohn, Franz Josef Faus, mit einem Wert von 270 fl.
Im Einwohnerverzeichnis von 1786 ist der Wirt Martin Eberhardt als Eigentümer genannt. Es fehlt aber jeglicher Hinweis auf eine Wirtschaft an dieser Stelle, auch taucht sein Name an keiner Stelle als Gastwirt auf.
1819 bis 1857 ist Franz Hornung als Eigentümer genannt, Mitbewohnerin ist die Ex-Nonne Walburga Stiefenhofer. Am 09.06.1857 wird das Haus an den Löwenwirt Thaddäus Hörmann und seine Ehefrau Mathilde verkauft.
Der Löwenwirt Thaddäus Hörmann (Martin-Kuen-Str. 5) baute das Gebäude ganz zu Stallungen um. Hiermit endete die Nutzung als Wohnhaus. Das Gebäude blieb in seinen Ausmaßen erhalten. Er brach den alten Schweinestall vor dem Gebäude ab und baute ein neues Eingangstor ein. Die Baukommission begrüßte das Vorhaben, weil hierdurch die Wettbachgasse verschönert werde. 1906 erneuerte Hörmann die Umfassungsmauern des Gebäudes.
Die Löwen-Brauerei wurde um 1915 stillgelegt, die Wirtschaft wechselnd verpachtet. 1920 wurde das Bierkontingent an die Kronenbräu Augsburg verkauft und damit die Brauerei endgültig aufgegeben. 1920 wurde das Haus MK05 an Karl Stiegele verkauft, den Keller in der Roggenburger Str. kaufte Christian Beck. In diesem Zuge wurde auch dieses Gebäude verkauft. Käufer war der Engelwirt Adolf Kircher.
Josef Eberle, PJ06, beschwerte sich 1930, dass vom Stadel des Adolf Kircher Putz und Holzteile herunterfallen. Der Amtstechniker stellte bei einer Besichtigung am 03.05.1930 den baufälligen Zustand des Stadels fest und verlangte eine Instandsetzung. Daraufhin wurden die Umfassungswände wiederum erneuert.

Durch die Heirat zwischen dem Hasenwirt Anton Walser (Hauptstr. 13) und der Tochter des Engelwirts Adolf Kircher (Hauptstr. 9) geriet das Gebäude in das Eigentum der Familie Walser.
Anton Walser baute 1968 Tore in das Lager ein und nutzte es fortan als Garagengebäude, besonders für Übernachtungsgäste seines Gasthofs.



