Das Haus Bärengasse 4
12. Juni 2021/Lageplan
Das Haus Bärengasse 4 wurde 2021 saniert und umgebaut. Vorher beherbergte das Haus eine Schmiede, die dem nördlich gelegenen Schmidplatz den Namen gab.
Das Grundstück Bärengasse 4 trug von 1785-1882 die Hausnummer 71 und von 1882-1921 die Hausnummer 73. Eine Bebauung des Grundstücks lässt sich bis 1475 zurückverfolgen, sicherlich war es auch schon früher bebaut. Von 1475 bis 1570 ist eine Familie Braun dort ansässig, 1651 heißt der Besitzer Schottmüller. Von ca. 1665 an wird das Haus als Bäckerei gennannt, der sog. ‘Saurbeck’, der Bäcker heißt aber Seiz. 1705 stirbt Anton Seiz, das Erbe wird aufgeteilt und ein Bäcker Joseph Müller führt die Bäckerei, dessen Sohn Jacob 1738 die Bäckerei übernimmt. Ab 1771 ist ein Josef Kretz der Bäcker, 1793 gefolgt von Bernhard (oder Leonhard, die Schreibweisen sind schlecht zu unterscheiden) Spegele, ebenfalls Bäcker, evtl. der Schwiegersohn, weil die Witwe Kretz weiter hier genannt wird.
Das heutige Gebäude wurde 1807 durch diesen Leonhard Stägele (Schreibweise!) neu erbaut, wobei das Haus um 1,17 m nach Norden und 58 cm nach Westen gegenüber dem Vorgänger vergrößert wurde. 1832 lebt Leonhard nicht mehr und sein Sohn Bernhard verkauft das Haus 1841 an den Adlerwirt Geiger. Dessen Sohn Joachim verkauft am 30.12.1842 das Haus an den Hufschmied Josef Röhrle. Seitdem war hier eine Schmiede ansässig, die den nördlich angrenzenden öffentlichen Platz als Arbeitsfläche mitbenutzte. Auch auf dem Haus Hauptstr. 25 war seit der ersten Erwähnung 1465 bis 1833 eine Schmiede ansässig, die auch den Platz als Arbeitsfläche nutzte, weshalb sich der Name ‘Schmiedplatz’ hierfür einbürgerte.
Am 03.06.1884 erwarben Wendelin Fischer und seine Braut Maria Schiefele aus Breitenthal das Anwesen. Wendelin Fischer übergab am 15.05.1926 an seinen Sohn, Schmiedemeister Martin Fischer, der am 17.05.1926 Theresia Dirr aus Bubenhausen heiratete. 1959 heiratete Hans Friedrich die Tochter Sieglinde Fischer und übernahm die Schmiede, die er zu einer Schlosserei entwickelte. Hans Friedrich starb 1997. Die Familie Fischer blieb auf dem Haus bis zum Verkauf im Jahr 2020. Danach wurde das Haus saniert und erhielt 4 Wohnungen. Das neue Gesims zwischen EG und OG ist nicht historisch belegt.