Bahnhofstraße 9 – Villa Hörmann
Villa, Walmdachbau mit Zwerchgiebel und Erkern in barockisierendem Jugendstil, erbaut 1913; Sanierung 2010
Über die Bebauung dieses Grundstücks an der Bahnhofstraße zwischen den beiden Rotharmen wurde im Stadtrat lange diskutiert. Eigentlich hätte diese Fläche nicht bebaut werden sollen. Daher wurde die Fläche im Jahr 1907 nur als Wiese verpachtet. Erster Pächter war der Bierbrauereibesitzer Hans Hörmann vom Löwen (Martin-Kuen-Str. 5), einer der reichsten und einflussreichsten Bürger zu dieser Zeit.
Schon 1908 stellte Hörmann den Antrag, diese Wiese mit ca. 3000 m² zu kaufen. Der Magistrat stimmte diesem Verkauf für 25 M/Dez am 08.05.1908 zunächst zu, beschloss dann aber am 31.07.1908, dieses Grundstück ebenso wie das Grundstück gegenüber dem Holzlagerplatz (jetziger alter Busbahnhof) zu versteigern. Dazu kam es aber auch nicht. Am 11.02.1910 stellte Hörmann erneut einen Kaufantrag, diesmal für 20 Dez (681 m²). Nun verlangte der Magistrat 80 M/Dez. Zu diesem Preis wurde das Grundstück am 07.09.1911 an Hörmann verkauft, unter der Bedingung, dass um das Grundstück ein freier Platz bleibt und es nicht unmittelbar an die Roth grenzen darf.
1912 stellte Hörmann den Bauantrag und erbaute das Haus einschließlich Einfriedung.
Das Haus wurde um 1952 an den Rechtsanwalt und Notar Dr. Hermann Schwab verkauft. 1953 und 1962 wurden Garagen gebaut. 2000-2001 wurde in das DG eine Wohnung eingebaut und 2013 wurde das Gebäude saniert.