Bahnhofstr. 5
Zweigeschossiges Wohnhaus mit Walmdach und Zwerchgiebel, Rustikasockel, 1906 erbaut; denkmalgerechte Sanierung 2009.
Der Bereich der heutigen Bahnhofstraße war früher Teil der Stadtbefestigung mit Wall und Graben, auf der Dammkrone verlief ein Fußweg. 1755 wurde hier ein ‚Seidengarten mit Maulbeerbäumen angelegt, der aber bereits 1784 aufgegeben wurde. Die Flächen wurden danach als Gärten bis 1877 verpachtet. Nach Ablauf der Pachtverträge für die Gärten vor dem Unteren Tor beschloss der Magistrat, die Gärten nicht mehr zu verpachten sondern die Grundstücke als Bauplätze zu parzellieren und zu verkaufen. Die Gemeindebevollmächtigten stimmten diesem Vorgehen am 25.11.1877 zu. Am 15.02.1878 wurden die Bauplätze versteigert. (siehe hierzu den Beitrag über die Bahnhofstraße)
Doch es fanden nicht alle Bauplätze sofort einen Käufer. Nachdem nach der Versteigerung der Bauplätze 1878 nicht für alle Bauplätze ein Kaufinteressent gefunden werden konnte, stellte die Stadt die Grundstücke BS03-BS07 ab ca. 1882 dem Turnverein als Turngarten zur Verfügung.
Erst am 17.03.1904 konnte das Grundstück Bahnhofstr. 2 an den Bauunternehmer Luitpold Gaiser verkauft werden. Der Turnverein beschwerte sich, dass er durch den Verkauf um seinen Turnplatz gekommen sei und bat um Zuweisung eines neuen Platzes. Die Stadt wies ihm den Platz beim Volksbad zu, wo dann 1907 auch die heutige Stadthalle errichtet wurde.
1906 erbaute Luitpold Gaiser das Haus für den Justizrat Martin Loder. Um 1940 wurde Josef Holl (HS03) Eigentümer des Gebäudes. Es wurde als Mietshaus genutzt.
In den 1960-er Jahren wurde das Haus renoviert. Es erhielt Einscheibenfenster und eine Glasbausteinwand im Treppenhaus.
Die Familie Holl vermachte das Haus der Stadt Weißenhorn. Es wurde unter der Voraussetzung einer denkmalgerechten Sanierung an einen Interessenten verkauft.
2009 wurde das Gebäude saniert. Hierbei wurde das Dachgeschoss ausgebaut und Balkone auf der Südseite angebaut.