Personen

Die Kaufmannsfamilie Britzger

Johann Britzger (*unbek., +25.01.1782) kam mit seiner Frau Rosalia (*unbek., +16.03.1788) wohl um 1752/53 nach Weißenhorn. Seine Herkunft ist unbekannt. Der Sohn Ignaz war bei der Umsiedlung schon geboren. Die nachfolgenden Kinder Franz Joseph (10.10.1753-15.12.1816) und Maria Crescentia (*17.06.1755) wurden in Weißenhorn geboren. Die Familie ist in Weißenhorn nicht mit Hauseigentum geführt, Wohnort und Beruf sind daher unbekannt.

Von Franz Joseph ist ein Sterbedatum mit 15.12.1816 angegeben. Er heiratete 1778 nach Bubenhausen. Weitere Daten sind nicht bekannt.

Von Maria Crescentia ist weder ein Sterbedatum noch eine Verehelichung überliefert.

Ignaz Britzger wurde um 1750 geboren. Er heiratete am 26.07.1771 Euphrosina Vogel[in] (28.12.1751-30.04.1828), mit der er 16 (!) Kinder hatte. 12 davon überlebten das Kleinkindalter nicht. Von Juliana und Maria Anna sind kein Sterbedatum überliefert und Ludovica starb am 14.10.1850, von ihr ist keine Vermählung notiert. Nur Johann Nepomuk gründete eine Familie.

Ignaz Britzger kaufte am 29.04.1777 das Haus Hauptstr. 2 für 600 fl zzgl. 400 fl für die Erlaubnis eines Kramereigewerbs. Um 1780 baute er das Haus um und errichtete hierbei den markanten Schweifgiebel. Als Kaufmann wurde er wohlhabend, so dass er sich und seine Frau von Konrad Huber malen lassen konnte.

Ignaz Britzger starb 1815. Seine Frau Euphrosina führte zunächst die Krämerei weiter und verkaufte das Gebäude am 31.08.1821 an Fideli Stocker.

Schon vor 1819 hatte sie das kleine Haus Illerberger Str. x gekauft und teilte sich den Besitz mit der Witwe Katharina Wohlgeschaft. Es ist nicht nachgewiesen, ob sie hier auch gewohnt hat. 1823 wird das Häuschen an den Knopfmacher Math. Bischofberger von Illertissen für 475 fl verkauft. Es ist nicht nachzuweisen, wo sie bis zu ihrem Tod am 30.04.1828 gewohnt hat.

Ihr Sohn Johann Nepomuk (*14.02.1773) erlernte das Uhrmacherhandwerk und kaufte am 08.08.1805 zusammen mit dem Rösslewirt Johann Klotz (wohl nur Geldgeber) das Haus Reichenbacher Str. 7 des Uhrmachers Franz Joseph Ehrhardt.

Am 03.09.1805 heiratete er Johanna Wiedemann, Tochter des Matheus Wiedemann und dessen Ehefrau Magdalena Hornung (Tochter des Ulrich Hornung, Günzburger Str. 1). Matheus Wiedemann war der Sohn des ehem. Rößlewirts (Reichenbacher Str. 5) Eugen Wiedemann. 1785 hatte seine Mutter den Brauereigasthof an Mathäus Klotz verkauft, daher wohl auch die finanzielle Beteiligung dessen Sohn Johann am Kauf des Hauses.

Das Ehepaar Johann Nepomuk und Johanna Britzger hatte 15 Kinder, von denen 11 das Kleinkindalter nicht überlebten. Das Sterbedatum von Paulus ist nicht überliefert, auch ist keine Ehe vermerkt. Johann Nepomuk überschrieb am 06.11.1846 sein Haus an seinen Schwiegersohn Mathäus Miller. Er selbst setzte sich zur Ruhe und zog während des Hausneubaus zu seinem Sohn Franz Xaver, damals Pfarrer in Witzighausen, wo er am 17.06.1851 verstarb. Seine Frau Johanna zog mit dem Sohn Franz Xaver zu seiner nächsten Dienststelle in Fahlheim, wo sie am 20.03.1855 verstarb.

Franz Xaver wurde Priester. Er war Pfarrer in Witzighausen, Fahlheim und Walleshausen, dann 6 Jahre lang Professor der Theologie an der Kaiserlich Russischen Akademie in St. Petersburg, dann Pfarrer in Tasting (?) und zuletzt Benefiziat in Aichach; Ritter des kais. Russ. St-Anna-Ordens, Inhaber des russ. Goldenen Brustkreuzes und der Insignien eines akademischen Professors.

Die älteste Tochter Crescentia (*17.06.1806) heiratete am 18.07.1837 den Magistratskanzlisten Mathäus Miller. Er zog in das Haus seines Schwiegervaters Reichenbacher Str. 7 und bekam dieses am 06.11.1846 überschrieben. Scheinbar hatte aber auch sein Schwager Franz Xaver, damals Pfarrer in Witzighausen, Miteigentum, denn er stellt 1846 als Verwalter seines Schwagers Britzger von Witzighausen den Antrag, das Wohnhaus wegen Baufälligkeit abzubrechen und neu aufzubauen. Der Neubau wurde am 12.08.1846 aufgerichtet.

Aus der Ehe entsprossen mind. 4 Kinder.

Die älteste Tochter Creszenz (*14.12.1838) heiratete einen Apellsekretär in Augsburg, dessen Name und Daten nicht überliefert sind.

Die Tochter Johanna (*19.04.1842) heiratete am 18.09.1876 den Zeichenlehrer Josef Deibler, dessen erste Frau am 30.05.1876 in Nürnberg gestorben war. Das Kirchenbuch Nürnberg M 16/77 S 260 N 116a vermerkt hierzu:

Josef Deibler, Fachlehrer an der städtischen Baugewerbeschule dahier, kath., Wittwer der +Franziska, geb. Oberbacher, wurde mit Johanna Miller von Weissenhorn, led., kath., durch den kath. Stadtpfarrer daselbst mit diesseitiger Vollmacht den 18. Septbr. d. J. getraut. Zeugen waren: Josef Göppel, Goldarbeiter, u. Franz Deibler, Zeichnungslehrer.

Mit Johanna hatte Josef Deibler noch mind. eine Tochter, Franziska (13.08.1877). Weitere Daten sind nicht verfügbar.

Die Tochter Marianna heiratete den Kaufmann Josef Egner am 23.01.1877, dessen 1. Ehefrau Rosalia Vogt am 26.09.1875 gestorben war und die einen Sohn, Johann Georg, hatte. Marianna hatte mit Josef Egner noch drei weitere Kinder, von denen aber nur der Sohn Joseph Carl (*03.11.1881) das Kleinkindalter überlebte. Mit der Familie Egner beginnt eine weitere einflussreiche Familie in Weißenhorn.

Das Haus Reichenbacher Str. 7 wurde bereits am 10.09.1860 an Franz Bertele, Bauer von Biberachzell, verkauft. Mathäus Miller starb am 24.09.1864. Da war die Tochter Johanna 22 Jahre und die Tochter Marianna 19 Jahre alt. Seine Frau Crescentia war 58 Jahre alt und lebte hochbetagt noch bis 1895. Es ist nicht dokumentiert, wo die Familie bis zur Verheiratung der Töchter bzw. bis zum Tod der jeweiligen Familienmitglieder gelebt hat.

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