 
	Peter-Arnold-Str. 7
Das Haus trug den Hausnamen ‚Beim Holla‘.
Das Haus entstand 1844 durch Transferierung eines Stadels von Peter-Arnold-Str. 5 an diesen Standort mit gleichzeitiger Erweiterung des Baus. Der Gutsbesitzer Franz Josef Müller von Beuren war 1844 Inhaber der Sölde des Johann Schmid (Peter-Arnold-Str. 5) geworden und trennte von diesem Gebäude den halben Stadel ab und versetzte ihn in einer Entfernung von ca. 50′ (14,60 m) in seinen Garten. Hierbei wurde der Stadel um 10′ (2,92 m) erweitert. Die Transferierung des Gebäudes soll auf Walzen erfolgt sein. Der Magistrat stimmte dem Bau zu, legte aber vorläufigen Protest ein, falls in diesen Stadel zusätzliche Fenster eingebaut würden, die eine Nutzung als Wohnung in der Zukunft ermöglichen sollten.


Am 07.03.1846 kaufte der Söldner Felix Wolf von dem Güterhändler (Makler?) Frz. Jos. Miller den Stadel. Hierfür verkaufte Wolf an Miller sein bisheriges Anwesen Untere Mühlstr. 10. An den Stadel möchte Wolf nun ein Wohnhaus anbauen. Der Nachbar Schneider (Peter-Arnold-Str. 5) forderte einen Grenzabstand von 4-5′. Der Magistrat sah aber, wie schon vermutet, in dem Antrag eine neue Ansiedlung begründet. Auch die Gemeindebevollmächtigten stimmten der Ansässigmachung nicht zu. Weil Wolf seine Vermögensverhältnisse nicht offen legen konnte, wurde die Ansässigmachung abgelehnt. Wolf erklärte, er habe sein altes Anwesen mit Miller vertauscht und hierfür eine Tauschaufgabe von 1950 fl erhalten. Hiervon gehörten 1500 fl seinen Kindern, der Rest ihm. In Verbindung mit anderen Grundstücken versuchte er ein Vermögen nachzuweisen, dass ihm eine erneute Ansässigmachung in Weißenhorn erlauben sollte. Die G.B. erkannten das Grundvermögen nicht an, weil dieses aus rechtlichen Gründen (Erbschaft) nicht liquide gemacht werden könne und die 450 fl in bar nicht zum Bau des Hauses ausreichen würden. Auch der Armenpflegerat sprach sich mehrheitlich gegen eine Wiederansässigmachung aus, der Magistrat hingegen befürwortete diese. Die G.B. legten gegen diesen Beschluss keine Berufung ein, woraufhin das LG Roggenburg die Ansässigmachung und den Bauantrag genehmigte. 1860 baute Wolf im Norden an seinen Stadel noch ein Austragshaus an.


Wolf zog wohl selbst in dieses Austragshaus, denn am 26.10.1860 wird das Wohnhaus an den Schrannenmeister Wetzstein Josef und Ehefrau Anna verkauft und Felix Wolf wird 1861 im Einwohnerverzeichnis als Mitbewohner genannt. Nach Absterben seiner Frau wird Wetzstein am 27.09.1877 Alleineigentümer. Schon am 19.02.1878 heiratet Wetzstein Katharina Hörmann, Dienstmagd von Bubenhausen, in 2. Ehe. 1880 baut Wetzstein einen Stadel nach Westen an das Ökonomiegebäude an und wölbt seinen Stall ein.


Nach Wetzsteins Tod wird seine Witwe Katharina am 10.04.1889 Eigentümerin. Sie verkauft das Haus bereits einen Monat später am 24.05.1889 an Simon Refle, Ökonomenssohn v. Reisenburg. 1922 steht Theresia Refle im Einwohnerverzeichnis. Sie erneuert 1924 den Kamin.
Um 1940 geht das Haus an den Landwirt Matthias Amann, der die Giebelmauer erneuert und 1942 eine Dunglege und eine Küche anbaut. Mathias Amann überlebte den 2. Weltkrieg nicht. 1948 ist seine Frau Anna Amann als Eigentümerin eingetragen. Diese bleibt bis zuletzt auf diesem Haus und führt verschiedene Baumaßnahmen durch. 1946 wird die Einfriedung erneuert, 1947 ein Teil der Umfassungsmauer und ein neuer Keller, 1956 kommt ein Stadel hinzu und 1957 ein Schweinestall.





 
	
	 
	
			
			

