Wohnhäuser

Günzburger Str. 26

Lageplan

Das Haus hatte den Hausnamen ‚Beim Hafaweber‘.

Eigentümer vor 1475 sind archivalisch nicht feststellbar. 1475 ist eine Zuordnung zu Diepold Baier jung nicht gesichert. 1496 sind Caspar Glaßer und Ulrich Stetter als Eigentümer geführt, 1497 Caspar Horner und Ulrich Stetter und 1498 Ulrich Stetter alleine. 1502 sind es Ulrich Stetter und Jörg Streyt, der vorher auf Günzburger Str. 28 saß. 1503 tritt Ulrich Stetters Witwe an seiner statt. 1504 wechselt Ulrich Stetters Witwe in die St.-Leonhards-Pfründ, so dass Jörg Streyt das Haus alleine gehört.

1505 erscheinen Anna und Engel Mößin (vorher Günzburger Str. 15); Ulrich Stetters Witwe kommt aus dem Pfründhaus zurück und Jörg Streyt wechselt wieder auf GZ28. Die angegebenen Wechsel lassen darauf schließen, dass die Häuser GZ26 und GZ28 zu dieser Zeit umgebaut wurden und die Eigentümer/Bauherren während der Bauzeit anderswo Unterschlupf fanden. 1506 sind wieder Anna und Engel Mößin sowie Ulrich Stetters Witwe hier ansässig.

1508 werden Berlin Schmids Witwe (vorher Peter-Arnold-Str. 3), Dreppolt Moßers Wittib, ihre Tochter Anna (nach B 301 Anna Decker) und Dreppolt Moßin (vermutl. der Sohn) hier genannt. 1511 sind es Dreppolt Moßins Wittib, Dreppolt Moßin, Dorothea und Hans Moßin (Geschwister) und Ludwig Bleß. 1514 tritt Andreas Vast an die Stelle des Ludwig Bleß. 1515 steht Anna Meßin alleine in den Büchern.

Für die Jahre 1518-1548 liegen keine Aufzeichnungen vor. Das Haus wird erst 1562 wieder genannt. Es wird daher angenommen, dass es zwischen 1518 und 1548 abgebrochen wurde.

Neubebauung 1562

1562 wird erstmals mit Hans Miller wieder ein Eigentümer hier genannt. Daher kann ein Neubau unterstellt werden. 1567 wohnt hier Caspar Miller. Ab 1570 werden explizit keine Bewohner genannt. Das Haus wird sich im Familienbesitz der Fam. Miller als Zweitbesitz befunden haben, entweder bei Jörg Miller (Hauptstr. 25) oder Claus Miller (Hauptstr. 16), evtl. auch bei beiden anteilsmäßig. Bei beiden steigt die Steuerlast in dieser Zeit und fällt danach wieder.

1575 tritt mit Victor Bertelin jung ein neuer Besitzer auf. 1614 übernimmt Victor Berteles Witwe Behausung, Hofraiten und Stadel, so auch Hausrecht hat, samt dem Garten; Wert 170 fl, Stadel 90 fl. 1636 geht das Haus an Victor Berteles Erben. Diese verkaufen das Haus umgehend an Christoph (Stoffel) Oschwaldt für 350 fl. Das hinter diesem Haus gelegene Haus (Günzburger Str. 24a) mit Grundstück gehörte seit 1617 Jakob Oschwald. Christoph Oschwald ist wohl der Sohn des Jakob und erwarb das vorne liegende Haus. 1660 verkauft Christoph Oschwald den Stadel mit Baurecht an seine Tochter für 150 fl. Vermutlich heiratet die Tochter dann Hans Jörg Fischer, mit dem sie zusammen das Haus GZ24 erbaut. Fischer taucht auch nach Christoph Oswalds Tod 1667 bei GZ26 wieder (als Zwischenerbe) auf. Die Erbengemeinschaft Christoph Oschwalds Kinder verkauft die Behausung mit Hofraithen (ohne den verkauften Stadel!), 1674 für 300 fl an Hans Jörg Fischer, Schwiegersohn des Stoffel Oschwald. Dieser hatte um 1670 auf dem ehem. Stadelgrundstück ein neues Haus errichtet. Es sieht so aus, als ob er nach dem Tod seines Schwiegervaters auf GZ26 gezogen ist und 1682 wieder zurück, denn 1682 wird er wieder auf GZ 24 genannt und GZ26 ist verkauft worden.

Am 29.08.1682 geht das Haus an Michael Jellen ohne Angabe eines Grundes, denn unmittelbar danach wird 1682 Diepold Oßwald, Lodweber, als nächster Eigentümer geführt. Diepold Oßwald wechselt 1690 auf das Haus Günzburger Str. 18. Dazwischen ist ohne Jahresangabe noch Lorenz Schwaiger, Hafner, im Steuerbuch aufgeführt.

1690 ist bereits Jakob Reichle, Hafner, als Eigentümer genannt, auch wenn der Verkauf erst am 03.07.1700 protokolliert wird. Am 08.07.1729 wird für Michael Strauß, Hafner aus Niederstotzingen, zur Ansiedlung in Weißenhorn ein Geburtsbrief ausgefertigt. Strauß hat vermutlich eine Tochter des Reichle geheiratet. 1758 ist Michael Strauß gestorben, das Eigentum geht an eine Erbengemeinschaft. Am 10.01.1777 wird Christian Link, Weber, neuer Eigentümer.

1786 ist der Weber Andreas Siffermann als Bewohner eingetragen, am 24.10.1801 wird der Kauf protokolliert. Am 02.12.1824 erfolgt wiederum eine Protokollierung an einen Andreas Siffermann, ohne Angabe um welche Person es sich handelt. Der Sohn, Lorenz Siffermann, Weber, übernimmt von seinem Vater am 06.03.1841 das Anwesen. 1845 wird Kreszenz Siffermann, Witwe des Vorigen, Eigentümerin. 1855 stehen Lorenz Siffermann und seine Mutter Maria Anna im Einwohnerverzeichnis und am 01.02.1872 wieder Siffermann Kreszenz, Wwe. des Vorigen. Die Verwandtschaftsbeziehungen lassen sich nicht zuverlässig klären.

Mit Valentin Winkler, Maurermeister von Illerberg und Ehefrau Mechtild, geht das Haus am 26.04.1872 in andere Hände. Winkler führt einen umfassenden Umbau des Gebäudes durch. Das alte Gebäude wurde bis auf den ersten Stock abgetragen, neu aufgemauert und erweitert. Im Zuge des Umbaus wurde der Westgiebel 1874 auch um ca. 1,20 m (4 Fuß) nach Osten versetzt, um die Straße zu verbreitern. 1882 erfolgt noch ein Remisenneubau.

Winkler besitzt das Haus nicht lange. 1884 erwirbt der Ökonom Leo Spiegler das Haus und 1906 steht Fidel Zeiler im Einwohnerverzeichnis. Ihm folgen 1922 Ignaz Gropper und 1932 Leo Uhlmaier.

Ab 1948 ist das Haus die nächsten 50 Jahre im Besitz von Jakob Riebler, Schlosser. Riebler baut 1948 neue Fenster in das Haus ein, 1952 einen Kamin, 1953 ein WC und 1954 eine Wohnung und eine Garage. 1997 ist Viktoria Riebler neue Eigentümerin.

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