 
	Günzburger Str. 22
Das Haus hatte den Hausnamen ‚Beim Schneckensattler‘.
Das Haus wurde erst ca. 1738 erbaut. 1475 wird das Grundstück als ‚Fenrechins Gartten‚ bezeichnet und 1507 als ‚Ulrich Bairs Wittibs gartin‚. 1736 gehört das Haus Joseph Wersing, Seiler; das Grundstück gehört zum Haus Günzburger Str. 24 und ist dort als unbebaute Hofstatt aufgeführt.
Nach 1736 erwirbt Josef Thalweiner, Spengler, das Grundstück, Hofstatt und Garten, Wert 70 fl. Im Steuerbuch findet sich der Zusatz ‚wegen neuerbauter Behausung 100 fl‚.
Aus der ersten Ehe des Josef Thalweiner entstammen die Kinder Franziska (verh. Müller Josef, Hafner, MM25) Johann Baptist, Spengler, (ab 1770 auf Prof.-Jann-Gasse 3) sowie Franz Josef, Andreas und Maria Josepha. Franz Josef wurde Schreiner, zog in die Fremde und blieb dort verschollen. Am 06.07.1753 heiratet Josef Thalweiner die Anna Maria Schäßdauer aus Grafertshofen in zweiter Ehe. Aus der 2. Ehe entstammen die Kinder Leonhard (in Salzburg), Jacob (wird 1774 als Schulmeister genannt) und Aloysi. Josef Thalweiner stirbt am 27.07.1769. Bis 1775 wird das ererbte Vermögen seiner Kinder von verordneten Pflegern verwaltet.
Der Spengler Johann Ament heiratete die Witwe Anna Maria des Josef Thalweiner. Er stirbt vor 1772, zu diesem Zeitpunkt wird Joh. Bapt. Thalweiner als Stiefsohn der Witwe Ament genannt. 1773 wird Johann Ament Spenglers Witwe als Eigentümerin geführt.
Im Jahr 1775 endet die Vermögensverwaltung von Josef Thalweiners Kindern. Daher kann am 04.09.1775 das Haus an Franz Beyhl, Säckler (Sohn des Meinrad Beyhl, Hauptstr. 28) verkauft werden.
Am 06.11.1802 wird das Haus wieder verkauft, und zwar an den Ziegler Valentin Winkle. Schon 1819 wohnt der Bretterhändler Xaver Stigele in dem Haus, bevor er es am 07.12.1824 auch kauft. Am 03.07.1848 übernimmt Josef Stigele das Haus. Josef Stigele kauft am 18.12.1854 die Branntweingerechtigkeit der Pflugwirtschaft, GZ04, von Thomas Markthaler. Später kauft Stigele das Haus Hauptstr. 15 und zieht dorthin.
Mit Vertrag vom 12.05.1859 kauft Andreas Streitle, von Pfaffenhofen das Gebäude. Er ist bis 1875 hier nachweisbar,1876 erscheint Leonhard Volz, Sattler. Er dürfte die Witwe des Andreas Streitle geheiratet haben, denn am 13.06.1877 erhält Streitles ledige Tochter Creszenz durch Erbvertrag das Haus. Sie verkauft es allerdings schon am 06.05.1879 an Maria Merkle, Schuhmachersehefrau. Es ist nicht klar, warum Frau Merkle das Haus erwirbt, denn 1882 wird im Hausnummernverzeichnis Franz Merkle, Schuhmacher, als Eigentümer genannt. 1890 baut Franz Josef Merkle (ein Sohn?) einen neuen Stadel. Eventuell wurde hierbei auch das Haus neu gebaut.
Die Familie Merkle bleibt nun auf diesem Haus. 1906 ist Franz Merkle Eigentümer, von 1922 bis 1948 Franz Merkle, Maurer. 1961 wird das Haus durch eine Fassadenänderung modernisiert. 1968 steht letztmals die Fam. Merkle im Adressbuch.


 
	
	 
	
			
			

