Günzburger Str. 20
Ältester nachgewiesener Besitzer ist Hainrich Bertelin im Jahr 1475 und 1492. Eigentümer vor 1475 sind archivalisch nicht feststellbar. Ab 1496 ist Bertele Hainrich dem Vorgänger von Untere Mühlstr. 10 zuzuordnen. Da die Namen in der Steuerliste 1492 nicht in einer bestimmten Reihenfolge sind, könnte der Übergang auf UM10 auch schon vor 1492 erfolgt sein. Bis 1499 ist kein Besitzer mehr erwähnt. Das Grundstück blieb dann wohl bis 1499 unbebaut.
1499 wird Bartlome Hainrich, vermutlich Verwandtschaft verzeichnet. Es dürfte sich um einen Neubau handeln. Bis 1516 wird Hainrich hier genannt. Für die Jahre 1518-1548 liegen keine Aufzeichnungen vor.
1548 erscheint Michael Sterr als Eigentümer, 1553 sein Kind. 1556 ist Mathes Biderman genannt, 1559 mit seinem Kind, ab 1567 seine Witwe mit ihrem Kind, welches 1575 als Tochter bezeichnet wird.
1578 wechselt der Eigentümer auf Hans Neuer. Ab 1594 kommt ein Bartlem Störz hinzu, welcher 1614 das Haus alleine übernimmt. 1617 bewohnt der Maurer Ulrich Leberwurst jun. die Behausung, Hofraiten und Garten. 1636 geht das Haus an dessen Tochter.
In den folgenden drei Jahren erwirbt Hans Höß jun. uznd bleibt bis 1682, beim folgenden Hans Höß, Binder fehlt der Zusatz ‚jun.‘, esd ürfte sich um einen gleichnamigen Sohn handeln. Um 1690 folgt Benedikt Hinträger, Binder, welcher 1727 stirbt, das Erbe wird aufgeteilt.
Die Erben verkaufen 1727 an Johann Abbt, Hueter, vermutlich Sohn des Georg Abt, Prof.-Jann-Gasse 3. Johann Abt stirbt am 19.05.1780, sein Erbe wird aufgeteilt. Offenbar wurde das Haus schon früher verkauft. Sein Sohn Anton Abt als Erbe ist bereits ab 1761 auf Wettbach 7 zu finden und am 24.05.1774 ist Anton Stecher als nächster Besitzer dokumentiert. 1786 steht Karl Stecher, Hutmacher, im Einwohnerverzeichnis, danach seine Witwe.
Am 02.04.1824 wird Josef Müller, Hutmacher, durch Heirat (vermutl. Tochter des Karl Stecker) Eigentümer. Der Zusatz ‚halbgemauertes Wohnhaus‘ weist darauf hin, dass das Haus teilweise in Fachwerk gebaut war. Dieses dürfte sich in einem schlechten Zustand befunden haben, denn am 03.03.1837 ersteigert Josef Müller das ehemalige Leprosenhaus GZ43 auf Abbruch. Nach einem längeren Disput mit der Stadt erhält er das Haus am 16.03.1838 überschrieben1. Danach stellt er einen Bauantrag zum Neubau des Hauses.

1859 steht Joseph Stiegele, Merzler, im Einwohnerverzeichnis. Am 09.02.1869 kauft Heinle Karl, Schreinermeister von Weißenhorn, das Haus, am 27.11.1880 wird es auf seine Witwe überschrieben. Nach Ableben der Mutter geht das Gebäude am 23.12.1882 an Karl Heinle, den minderjährigen Sohn. Aber bereits am 04.05.1881 war das Anwesen an Josef Bolkart und Ehefrau Tarhilla, Söldnerseheleute, verkauft worden. Bolkart baute 1882 die bisherige Schreinerwerkstatt zu einem Ökonomiegebäude um. 1896 und 1922 erfolgten weitere Anbauten.



Vor 1948 ging das Haus an Bolkarts Sohn Anton über, 1950 an (seine Witwe?) Maria, die das Haus 1950 und 1955 renovierte. 1958 wurde in die Scheune eine Wohnung eingebaut, 1962 zwei weitere Wohnungen. 1967 erhielten die Wohnungen unterkellerte Garagen.



- Die näheren Umstände sind im Akt A 58-19 ausführlich beschrieben. ↩︎


