Handwerk,  Nicht mehr vorhandene Gebäude,  Wohnhäuser

Günzburger Str. 18

Lageplan

Die Geschichte des Hauses Günzburger Str. 18 zeichnet sich durch besonders lange Besitzzeiten einzelner Familien aus. Das beginnt schon 1465 mit der Familie Mack. Eigentümer vor 1465 sind archivalisch nicht feststellbar. Caspar Mack (Magg, Macken, Magk, Magkh oder verweiblicht Mäggin) in zwei Genarationen und mehreren Miteigentümern ist bis 1515 hier ansässig. Bei Interesse kann die gesamte Namensliste dem Datenblatt entnommen werden.

1515 ist Jörg Velschlin hier Eigentümer. Wir wissen allerdings nicht, wie lange, denn für die Jahre 1518-1548 liegen keine Aufzeichnungen vor.

1548 wird Claus Wech als Eigentümer genannt. 1559 sind Claus Wech und Peter Veihel (vorher Günzburger Str. 19) Eigentümer. 1572 ist Peter Veihel Alleineigentümer, bevor er am 03.03.1572 das Haus Günzburger Str. 25 erwirbt und dorthin zieht.

Ihm folgt Hans Kramer, erstmals 1575 genannt. 1595 erreicht seine Steuerlast fast 5 fl, was ihn zu den wohlhabenderen Bürgern zählt. 1598 wird Hans Kramer alt genannt, 1610 erscheint ein Hans Oschwaldt, bevor 1614 wieder ein Hans Kramer mit Behausung, Hofraithen, Stadel und Garten; Wert 350 fl auftritt, wohl ein Sohn des Hans Kramer alt. Im selben Jahr noch wird Hans Kramers Witwe Eigentümerin und 1617 haben wir Laux Kramer. Von ca. 1630 bis 1690 ist wieder ein Hans Kramer (Cramer) Eigentümer.

1690 wird ein Diepold Oswald genannt. Die Wertsteigerung auf 450 fl lässt auf einen Neubau schließen. Der Name Oswald könnte Verwandtschaft sein, da wir schon 1610 einen solchen Namen inmitten der Kramer-Reihe hatten.

1693 erscheint mit Johannes Krautheim jun. eine neue Familie bis 1782. Johannes Krautheim stirbt 1707, das Erbe wird aufgeteilt. Es folgt noch 1707 der Seiler Hans Krautheim. 1716 wird als Besitzer wieder ein Johannes Krautheim genannt, vielleicht ein Sohn des Hans Krautheim. Am 03.08.1734 kauft Matthias Krautheim, Beindrechsler, das Haus von seinem Vater für 580 fl; er heiratet Ursula Metzger.

Ab 29.07.1782 gehört das Haus dem Weißgerber Christian Thalhofer, obwohl Mathias Krautheim erst am 20.09.1783 sein Testament unterzeichnet. Am 23.04.1812 übernimmt Lorenz Thalhofer, Weißgerber, das Haus von seinem Vater. Am 10.12.1867 erbt Anton Thalhofer, Ökonom, das Anwesen. Seine Tochter Franziska heiratet am 02.11.1869 den Seilergesellen Alois Bux von Krumbach. Der Name Bux bleibt nun bis 1985 auf dem Haus.

Alois Bux‘ Ehefrau verstarb früh. Am 19.05.1879 heiratete Alois Bux in zweiter Ehe Maria Schneider, Spenglerstochter v. Illereichen. 1896 wurden große Teile der Umfassungsmauern erneuert. Maria Bux überlebte ihren Ehemann, denn am 26.03.1898 wird ihr das Haus zugeschrieben. Sie gibt das Anwesen an ihren Sohn Alois weiter, der 1906 im Einwohnerverzeichnis genannt wird.

1932 wird Bux als Seilermeister tituliert. 1959 ist Genoveva Bux Eigentümerin, vermutlich Alois Bux‘ Witwe. Sie gibt das Haus bis 1964 an ihre Tochter Johanna Bux weiter, die noch 1985 im Einwohnerverzeichnis erscheint. Johanna Bux blieb unverheiratet und führte viele Jahre lang einen kleinen Lebensmittelladen hier im Haus. Es ist nicht aktenkundig, wann die Schaufenster im EG vergrößert wurden.

In das Haus wurde Jahre lang nicht viel investiert, dementsprechend schlecht stellte sich die Bausubstanz dar. So wurde das Haus nach Frau Bux‘ Tod aufgegeben. Der Bauträger MDM Wohnbau kaufte das Haus und stellte 1993 einen Bauantrag für eine Wohnanlage mit zwei Gebäuden und Tiefgarage. 1995 wurde das alte Gebäude abgebrochen.

1995/97 wurden auf dem Grundstück zwei neue Gebäude mit einer Tiefgarage errichtet. Hierdurch wurde die städtebauliche Situation neu geordnet.

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