Gesundheitswesen

Hagenthalerstr. 99 – Alten- und Pflegeheim

Lageplan

Das Altersheim wurde 1953 erbaut und 1993 zum Pflegeheim umgebaut und erweitert.

Zur Altenversorgung insgesamt besteht ein separater Beitrag.

Historisch waren alte Menschen (Pfründner) in mehreren städt. Gebäuden untergebracht. Das erste Altersheim entstand im 19. Jhdt. mit dem Krankenhaus Günzburger Str. 41. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Eschach (Adolf-Wolf-Str. 26-28) ein Gebäude als Altersheim geplant, dann aber als Berufsschule genutzt. So musste die alte Baracke am Krankenhaus weiterhin als Unterkunft für Alte dienen.

In die Bresche sprang überraschend die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Diese trat im Juni 1952 an die Stadt heran mit dem Wunsch, ein Altersheim in Weißenhorn zu bauen. Als Bauplatz wurde ein Grundstück am Ende des Hagenthals bei der Schweineweide vorgesehen. Arch. Strohmaier, Stadtbergen, sollte die Bauplanung bekommen. Arch. Louis, Neu-Ulm, der Städteplaner des Wirtschaftsplanes, sagte eine Bebauungsplanung in 3 Wochen zu. Am 07.11.1952 wurden die Pläne für das Altersheim im Stadtrat vorgestellt.

Am 12.10.1953 wurde das Grundstück mit 10.000 m² formell für 5.000 DM an die AWO abgegeben. 1953 wurde auch der Bauantrag gestellt. Die weitere Bearbeitung stockte jedoch.

Um eine Finanzierungslücke bei den Krediten zu schließen, übernahm die Stadt eine Bürgschaft von 110.000 DM für den Altenheimbau. Dennoch war auch 1955 die Finanzierung des Altenheims immer noch nicht gesichert. Es habe zu viele gleichzeitige Anträge auf Staatsdarlehen gegeben (AWO und Ulrichswerk) und keine Entscheidung hinsichtlich der Dringlichkeit durch LRA und Regierung. Es könnten Sonderfondsmittel des Arbeitsministerium für die Unterbringung von Lagerinsassen erhalten werden, dafür müssten aber 50% der Plätze mit ebendiesen Lagerinsassen belegt werden und stünden nicht der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung. Daher verlängerte der Stadtrat die Frist für das Altenheim noch einmal bis zum 01.10.1957.

Der Bauantrag wurde nochmals überarbeitet und am 16.08.1955 erneut zur Genehmigung eingereicht. Vor Baubeginn wurde Ende 1955 noch die Hagenthalerstr. in wassergebundener Ausführung ausgebaut.

Am 01.09.1958 wurde das Altenheim offiziell eingeweiht, obwohl es schon vorher von einigen Insassen bezogen wurde. Die Bauzeit betrug 3 Jahre und als Baukosten wurden 530.000 DM angegeben.

1963 wurde eine Garage mit Abstellraum und Pergola hinzugebaut.

Ende der 80er-Jahre standen umfangreiche Renovierungsarbeiten an, außerdem veränderte sich die Struktur der Altenversorgung immer mehr zur Pflegebedürftigkeit. Die Renovierung des Altenheims und der Bau eines gewünschten Pflegeheims beschäftigte die Stadt mehrere Jahre. Doch weder die Stadt noch die AWO konnten die hierzu erforderlichen Finanzmittel aufbringen.

Im Jahr 1992 starb Frau Anna Anich, geb. Rinderle, die Witwe des letzten Brauers auf dem Gasthaus ‚Glocke‘, Memminger Str. 29. Sie vermachte ihr gesamtes Vermögen einer Stiftung, die nach ihr ‚Rinderle-Anich-Stiftung‘ genannt wurde. Hierzu zählten einige Bauplätze, von deren Erlös ab 1993 an das Altenheim ein Pflegeheim angebaut wurde. Träger blieb wie beim ersten Altenheim die Arbeiterwohlfahrt. Das Immobilienvermögen wurde verkauft, mit dem Ertrag wurde zusammen mit staatl. Zuschüssen der Neubau eines Pflegeheims finanziert.

1993 konnte die Renovierung und Erweiterung des Altenheims nach Plänen von Arch. Wolfgang Schmidl, Weißenhorn, begonnen werden. Am 05.10.1994 fand der Spatenstich für den Neubau mit 12 Mio. Baukosten statt und am 14.03.1997 wurde das Gebäude eingeweiht.

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