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Der Engelkeller – Hagenthalerstr. 20

Der Engelkeller war einer der traditionellen Biergärten in Weißenhorn. Er wurde 1858 erbaut und diente ab ~1972 den Kleintierzüchtern als Vereinsheim. 2006 wurde das Gebäude abgebrochen und hier 4 Doppelhäuser errichtet. Heute erinnert nichts mehr an die Vergangenheit.

Der Engelkeller

Der Engelwirt Sebastian Kircher hatte 1858 seinen Keller unter der Schrannenhalle an die Kommune verkauft und musste nun einen neuen Sommerbierkeller bauen. Er hatte dafür vom Hasenwirt Anton Harder einen Acker an der alten Schießstätte im Tausch gegen einen Acker (Fl.Nr. 2144/2) am Ohnsang getauscht. Mit dem Aushub des neuen Kellers möchte er den Hohlweg Hagenthaler auffüllen und erwartete, dass auch die Gemeinde anfallenden Aushub zur Auffüllung des Hohlwegs verwendet. Die Hagenthalerstr. muss demzufolge damals wesentlich tiefer als heute gelegen haben. Kircher änderte seinen Bauplan, indem er das Gebäude nicht mehr massiv, sondern aus Fachwerk errichten möchte, da sich bei den Grabarbeiten zu dem Keller der Baugrund als nicht tragfähig genug für ein massives Gebäude herausgestellt habe.

Der Engelkeller gehörte bis zum Verkauf des Grundstücks 2005 immer zum jeweiligen Eigentümer des Engels Hauptstr. 9. Die Eigentümerfolge ist dort dargestellt.

Um 1870 baute Mathias Kircher in der Roggenburger Str. 40 einen weiteren Lagerkeller mit Fassstadel. Anfang des 20. Jhdt. wurde zum Engelkeller eine Kegelbahn gebaut. In der Neuvermessung 1921 ist diese eingetragen. Zu dieser Zeit dürfte auch spätestens der Umbau des Lagergebäudes zu einer Sommerwirtschaft mit Biergarten erfolgt sein.

Mit dem 20.05.1932 wird der Engelkeller an Kreszenz Öfner verpachtet. 1948 ist der Schreiner Heinrich Schaal (als Pächter?) im Adressbuch geführt. 1959 wird Josef Höller als Pächter genannt, 1964 Maria Kümmerle, 1968 Oswald Janitschka.

Um 1972 wurde der Engelkeller an den Kleintierzuchtverein als Vereinslokal verpachtet und war seitdem keine öffentliche Gastwirtschaft mehr. Die Kegelbahn wurde zu unbekanntem Zeitpunkt abgebrochen und war 1982 nicht mehr vorhanden.

Um 2005 wurde das Gebäude aufgegeben. Das Gebäude wurde abgebrochen und das Grundstück in vier Bauplätze aufgeteilt.

Neubebauung 2006

Das Grundstück wurde von einem örtlichen Bauträger aufgekauft und für 4 Bauplätze neu erschlossen. Der Stadt gelang es, im Westen einen Streifen als öffentlichen Fußweg zu kaufen, damit eine Fußwegverbindung zur Gräfin-Euphemia-Str. möglich wird.

Quellen:

Quellen:
1, 2, 3 Stadtarchiv Weißenhorn; Foto: Heimatmuseum Weißenhorn

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