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Das Haus Kaiser-Karl-Str. 7

Mitte des 19. Jahrhunderts entstand zunehmender Bedarf an Wohnbauflächen. So begann auch in der Kaiser-Karl-Str., damals noch Kappengasse genannt, eine Bebauung nach Norden im Anschluss an die historische Bebauung.

Der Zimmermeister Valentin Gaiser hatte um 1848, als sich die Fugger infolge der Mediation aus der stadt zurückzogen, einen Garten aus dem fuggerschen Besitz gekauft. 1850 hat der Schuhmachermeister Anton Schmid sein bisheriges Wohnhaus Nr. 164 (Kaiser-Karl-Str. 2) an den Taglöhner Georg Schuler von Autenried verkauft. Er kaufte von Zimmermeister Gaiser dieses Grundstück als Bauplatz mit 8 Dezimalen (273 m²). Dieses Grundstück bebaute er nun mit einem neuen Wohnhaus.

1855 finden wir wieder Valentin Gaiser als Eigentümer, die Gründe sind nicht dokumentiert. Gaiser vermietet das Haus an den Rechnungskommisar Miller, dem um 1875 Josef Heckel folgt.

Das alte Mesnerhaus hinter der Kirche wurde 1864 für den Neubau der Stadtpfarrkirche abgebrochen. Um 1880 erwarb die Kirchenstiftung daher dieses Haus hier um es als Wohnhaus für den Mesner zu nutzen. Dort blieb der Mesner bis ca. 1922, danach zog er in sein Privathaus Wettbach 5. Die Kirchenstiftung blieb aber Eigentümerin des Gebäudes bis zur Zeit des II. Weltkriegs. Dann wurde das Haus an den Hilfsarbeiter Max Huber privat verkauft.

Bis ca. 1900 war die Kaiser-Karl-Str. nur eine Wegverbindung für die landwirtschaftlichen Flächen. Besonders am Anfang der Straße am Hauptplatz war eine Engstelle, die erst nach vielen Jahren entschärft werden konnte. Mit zunehmender Größe der Transportwagen und Verkehrszunahme entstand der Bedarf, die Stadt auch ohne Beschränkung passieren zu können. So wurde 1932 die Straße als sog. ‘Notstandsarbeit’ ausgebaut und 1949 als eine der ersten Straßen auch geteert. Dennoch stellte sich die enge Bebauung am Beginn der Straße zunehmend als Nadelöhr dar. 1978 erließ die Stadt daher einen Bebauungsplan für diesen Bereich mit dem Ziel, die Häuser Kaiser-Karl-Str. 1-7 abzubrechen und durch Neubauten nach Aufweitung der Straße zu ersetzen. Mit dem Bebauungsplan erhielt die Stadt ein Vorkaufsrecht für etwaige Verkaufsfälle. Das Lagergebäude Kaiser-Karl-Str. 1 war schon 1975 erworben und abgebrochen worden, das Haus KK05 kam 1997 in den Besitz der Stadt und wurde ebenfalls abgebrochen.

Um das Jahr 2000 wurde auch das Haus Kaiser-Karl-Str. 7 verkauft. Die Stadt konnte sich aber nicht entschließen ihr Vorkaufsrecht auszuüben um durch Abbruch des Gebäudes die Engstelle in der Kaiser-Karl-Str. völlig zu beseitigen.

Das Haus wurde danach renoviert und im Süden wurden 2003 zwei überdachte Stellplätze errichtet.

Im Zuge der Umgestaltung des Hauptplatzes 2010 wurde auch die Kaiser-Karl-Str. als Zufahrt zum Hauptplatz neu trassiert. Hierbei wurde für die Fahrbahn das kleinste mögliche Maß von 6,0 m verwendet und die Gehwege auf der Ost- und Westseite ebenfalls verschmälert, sie erreichen an der schmalsten Stelle nurmehr 1,25 m.

Quellen:

Quellen:
1 Stadtarchiv Weißenhorn; Foto: Heimatmuseum Weißenhorn
2 Stadt Weißenhorn

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