
Illerberger Str. 7
Die Eigentümer dieses ganzen Bauquartiers in der Oberen Mühlstr. (Hs.Nr. 233-242) können nicht eindeutig zugeordnet werden. Die Namen wechseln sehr häufig, auch in der Reihenfolge, außerdem ist nicht erkennbar wo es sich um mehrere Eigentümer eines Gebäudes handelt. Es wurde versucht, anhand der Namen und der Steuerkraft eine Zuordnung zu treffen, die aber teilweise als Hypothese anzusehen ist.
Erstbebauung vor 1475
1475 ist Hans Claiber als Eigentümer im Steuerbuch B 38 genannt. Eigentümer vor 1475 sind archivalisch nicht feststellbar. 1492 ist kein Eigentümer genannt. 1496 bis ca. 1510 wohnt hier der Weber Michael Schmid. Ab 1508 wohnt hier auch Enderlin Hermann (vorher Illerberger Str. 9a), dem 1511 das Haus alleine gehört.
Ab 1515 ist das Grundstück unbebaut. Für die Jahre 1518-1548 liegen keine Aufzeichnungen vor.
Zweitbebauung 1594
Erst 1594 erscheint mit Georg Allgeuer wieder ein Eigentümer in dieser Reihenfolge, was auf einen Neubau schließen lässt. 1620 gehört die Behausung Bartholomä Höß, 1636 dessen Erben. Anschließend geht das Haus an den Hafner Hans Schott, 1651 an den Zimmermann Jakob Merkle.
Wenig später gehört das Haus dem Maurer Jakob Schwegle, 1682 seiner Witwe und 1692 seinen Erben.
Franz Oswalder, kaiserl. Zoller von Burgau, erwirbt das Haus 1706, 1716 der Waffenschmied Johannes Glaz und 1729 Jakob Silberbauer, Hufschmied.
Um 1730 ist der Zinngießer Andreas Jann mit einem Wert von 150 fl verzeichnet, um 1760 der Schuster Hans Jörg Kramer.
Neubau nach 1760
Im Steuerbuch B 98 steht der Nachtrag: Wegen neuem Gebäu 50 fl; Wert 200 fl. Es ist nicht feststellbar, ob der Neubau unter Andreas Jann oder Hans Jörg Kramer erstellt wurde.
Auf Hans Jörg Kramer folgt 1786 Joh. Georg Kramer, Schuhmacher, vermutlich der Sohn. Am 20.03.1793 erwirbt Johann Georg Dietsch, Schlosser, das Gebäude; am 12.01.1797 Martin Grünwied und am 06.06.1801 der Maurer Leonard Betz. Der Gebäudebeschrieb lautet Behausung und Gärtel, wo dermalen ein Stadel steht; demnach ist der Stadel erst 1801 gebaut worden. Das Anwesen bleibt nun 150 Jahre lang in Familienbesitz.
Am 29.12.1814 heiratet der Schrannenknecht Franz Miller die Witwe des Betz und wird hierdurch Eigentümer. Am 07.05.1841 erwirbt der Sohn Leonard Betz, Taglöhner, Wohnhaus, Pfründstübel, Stadel und Stall von seiner Mutter das Anwesen für 1500 fl. Leonhard Betz heiratet die Spinnerin Viktoria Müller, die nach seinem Tod am 10.09.1850 da s Haus übernimmt. Am 17.05.1866 wird der Sohn Jakob Betz, Maurer und seine Ehefrau Johanna, geb. Kerner, nächster Eigentümer.
Jakob Betz erneuert 1891 die nördl. und südliche Außenwand und baut 1897 eine Wagenremise an. Am 15.09.1898 kann Johanna Betz, inzwischen Witwe, eine Teilfläche aus der Grimmgasse zur Grundstückserweiterung kaufen. 1906 ist der Sohn Jakob Betz, Straßenwärter, neuer Eigentümer auf dem Haus. 1948 gehört seiner Witwe Kreszenz das Haus. Sie bricht 1956 den mittlerweile baufälligen Stadel ab. 1959 ist sie letztmals als Eigentümerin im Adressbuch zu finden.


1964 gehört das Haus Rosa Flanjak aus Brenz a.d. Brenz und 1968 dem Spengler Alois Kolb. Alois Kolb führte ohne Genehmigung Bauarbeiten an seinem Haus aus, woraufhin er vom Landratsamt mit Bescheid zur Planvorlage aufgefordert wurde. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde das Haus modernisiert und erhielt anscheinend auch ein neues Dach. 1975 wurde eine Doppelgarage hinzugefügt und 1985 ein Anbau in Form einer Widerkehr angefügt.





