Personen

Professor Franz Xaver Jann

Franz Xaver Jann wurde am 25.11.1750 in Weißenhorn als Sohn des Zinngießers Andreas Jann und dessen Frau Magdalena, einer Schwester von Franz Martin Kuen, geboren. Im Alter von neun Jahren, 1759, war er bei seinem Onkel Franz Jann, Dekan und Pfarrer in Scheppach, zu Besuch, welcher der Meinung war, der Junge müsse studieren. Daraufhin folgten für den jungen Jann vier Jahre schulischer Ausbildung beim Onkel, bevor er 1763 zuerst nach Dillingen und dann nach Augsburg zu Studienzwecken kam. Franz wurde 1767 Novize bei den Jesuiten, und blieb zwei Jahre bis 1769 in Landsberg, bevor er für drei Jahre nach Ingolstadt an die Universität wechselte.

1772 wurde er Studienlehrer in seinem Orden in Rottenburg am Neckar, allerdings löset sich die Gesellschaft Jesu im Dezember 1773 auf. Daraufhin begann er ein Theologiestudium in Dillingen. 1774, am Rosenkranzfest [1. Sonntag im Oktober, Anm. d. Verf.] hielt er hier das erste heilige Messopfer und wurde Hofmeister beim Präsidenten von Heel in Eichstätt. Diese Position hatte er zwei Jahre inne, bis er 1776 die Berufung ins Kollegium Sankt Salvator bei Augsburg erhielt. Dort war er als Professor bei den Studierenden sehr hoch angesehen, bis er 1807 dort vertrieben wurde (die schriftliche Anweisung ist datiert auf den 03.04.1807). Diese Vertreibung beruhte auf einem Brief, den Professor Jann an seinen Bruder sandte. Darin empfahl er ihm, den Sohn ins Ausland zu schicken und den Jungen so der Wehrpflicht zu entziehen.

Nach seiner Absetzung wurde er in das Franziskanerkloster in Füssen im Allgäu überstellt und erhielt eine Pension von 400 Gulden. Bereits zwei Monate später, Ende Juni/ Anfang Juli 1807 zog er um in die Gebäude des ehemaligen Klosters in Ulm-Elchingen, bis ihm schließlich, 1810, die Rückkehr nach Weißenhorn gestattet wurde. Er mietete für sich und seine Schwester Klara das Haus Nummer 98, heute Professor-Jann-Gasse 4. Dort blieb er bis zu seinem Tode am 19.06.1828, wobei er die letzten zehn Jahre, ab 1818, immer wieder mit schweren Erkrankungen zu kämpfen hatte1

  1. Josef Holl, im Rothtalboten vom 15.06.1928 ↩︎

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