Nicht mehr vorhandene Gebäude,  Schulen, Kindergärten, Bildung

Martin-Kuen-Str. x – ehem. Deutsches Schulhaus

Lageplan

Um 1610 an Stelle eines Vorgängerbaus als Stadtmetzg erbaut, ab 1729 bis 1816 als Schulhaus bezeichnet. 1871 wurde das Haus abgebrochen und das Grundstück mit einem neuen Brauereigebäude des Engelwirts bebaut.

Erstbebauung

Erstmals wurde 1475 Jacob Finck als Eigentümer genannt, 1492 auch Drepold Kramer. Eigentümer vor 1475 sind archivalisch nicht feststellbar. Ab 1496 ist der Schneider Jacob Mang verzeichnet, ab 1515 Agatha Fingk, diese letztmals 1517. Für die Jahre 1518-1544 liegen keine Aufzeichnungen vor. Es wird vermutet, dass das Haus zwischen 1518 und 1548 abgebrochen wurde.

Im Zinsbuch der Liebfrauenpfleg von 1548 ist beim Nachbarbeschrieb des Hauses Martin-Kuen-Str. 1 als östlicher Nachbar nur das Haus Hauptstr. 9 erwähnt. Daraus wird geschlossen, dass das Grundstück zu dieser Zeit nicht bebaut war. Für die folgenden Jahre liegen keine Nachbarbeschriebe vor, erst wieder ab 1614 ist die Lage der Gebäude definiert. Das Baujahr des Gebäudes konnte noch nicht näher bestimmt werden. 1609 verkauft ein Hans Muff das Grundstück an die Stadt.

Zweitbebauung als Stadtmetzg

Im Steuerbuch 1614 wird das Gebäude im Nachbarbeschrieb als „gemeiner Stadt Metzg“ bezeichnet. Es wird angenommen, dass das Haus um 1610 neu erbaut wurde. Neben diesem Gebäude wird bereits ab 1545 das Grundstück Wettbach 15 als „Schlachtmezg“ bezeichnet. Beide Bezeichnungen bleiben parallel bestehen bis 1729, ab dann wird das Haus MK0x auch als Schulhaus bezeichnet. Vielleicht war im Gebäude Wettbach 15 die Schlachtstätte und in der Martin-Kuen-Str. die Verkaufsstätte der Fleischwaren.

1774 wird Jacob Thalweiner, Sohn des Joseph Thalweiner aus 2. Ehe, hier als Schulmeister genannt. Im Liegenschaftsbeschrieb A 218 von 1777 heißt es: G das Deutsche Schuhl Hauß ein ziemlich spatioses gebau, worbricht unterhalb die Mezg, und ein Keller befindlich. Ist die Wohnung des Schuhlmeisters und Stadtorganisten und im Werth von 700 fl.

Nach Burkhart1 war diese Schule zu einem nicht genannten Zeitpunkt zu klein, so dass eine Klasse in das Haus Wettbach 2, zeitweilig auch in die Kray (heutiges Altes Rathaus Kirchplatz 2) verlegt werden musste.

Nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht in Bayern 1802 wurde das Schulhaus zu klein, so dass 1816 in der Schulstr. 5 ein neues Schulhaus erbaut wurde.

Der Nachbar, Engelwirt Nikolaus Klotz kaufte am 30.10.1817 das Schulhaus für 930 fl. Das Haus wurde vermietet.

1871 wurde das Gebäude für den Neubau der Engelbrauerei abgebroche und das Grundstück mit Hauptstr. 9 (Hs.Nr. 7 neu) vereinigt.

Die Engelbrauerei Hauptstr. 9

Die weitere Baugeschichte ist ab jetzt bei der Brauerei Engel, Hauptstr. 9, zu finden.

Die Gebäudegruppe Hauptstr. 9 einschl. Rückgebäude und dem freien Bauplatz Martin-Kuen-Str. 1 wurde 2015 verkauft. Der neue Eigentümer sanierte den Gasthof Engel (HS09), brach das Rückgebäude teilweise ab und baute auf dem Grundstück Martin-Kuen-Str. 1 einen Neubau mit Tiefgarage.

  1. ((Burkhart S. 179; ohne Quellenangabe)) ↩︎

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